Freitag, 24. August 2007

Saigon

20.08.07 - 24.08.07
Wir durften 27,5 Stunden in einem recht schmutzigen, Kakerlaken verseuchten und schwülen Zug verbringen. Trotz unsrer anfänglichen Befürchtung kam uns die Reise gar nicht so lange vor. Das wenig schmackhafte Instandessen war eine willkommene Abwechslung, den Rest der Zeit haben wir gelesen oder geschlafen. Etwas gerädert bestiegen wir dann gegen 9 Uhr morgens ein Taxi in die Innenstadt von Saigon. Das Taxi musste sich, zum Teil nur im Schritttempo, einen Weg durch ein Meer von Motorbikes bahnen. Ich war froh hier nie Auto fahren zu müssen.
Wir fanden ein Guesthouse in einer kleinen Gasse, mit vielen kleinen Restaurants, schmalen Wohnungen und viel Leben überall. Unsere ersten Eindrücke von der 7 Millionen Einwohner Stadt Saigon (offiziell Ho-Chi-Minh-City) waren die enorm vielen Motobikes (ein geordnetes Chaos) zahlreiche Straßenverkäufer und viele schicke neue Gebäude. Saigon erschlägt einen nicht so wie Bangkok, das Zentrum ist überschaubarer und wir finden das hier mehr Flair ist als in der Thaimetropole.
In den beiden ersten Tagen besuchten wir unteranderem den Wiedervereinigungpalast. Dies ist eines der wichtigsten Gebäude der jüngeren vietnamesischen Geschichte. Mit dessen Eroberung durch die nordvietnamesischen Truppen am 30.04.75 wurde der Vietnamkrieg beendet. Der Palast ist ein richtiger kommunistischer Klotz mit vielen Sälen und großen Zimmern und die Tour durchs Gebäude war weniger gut. Den Rest der Zeit ließen wir uns durch die Stadt treiben, wobei wir uns öfter ein bisschen verirrten. So konnten wir auch richtig untouristischen Ecken entdecken.
Am Abend des 21 ging es zum Flughafen um Philippe in Empfang zu nehmen. Nach langem Warten kam Phil gegen 20 Uhr endlich durch die Absperrung. Er hatte einen guten Flug und wir waren froh das alles problemlos geklappt hatte. Nach einem kleinem Kulturschock und dem langen Flug war Phil recht müde, so das wir nicht mehr viel unternommen haben.
Am nächsten Tag besuchten wir das Kriegsmuseum. Anhand von Bildern und Exponaten wurde der Verlauf und die Schrecken des Vietnamkrieges schonungslos dokumentiert. Für mich war es ein wirklich beeindruckendes Museum. Mit viel Mut (mussten mehrere viel befahrene Straßen überqueren) besuchten wir die Pagode des Jadekaisers und den Botanischen Garten.
Nach seinem ersten Tag in Saigon erzählte Phil uns am Abend, das er sich vorstellen könnte längere Zeit hier zu leben. Wir waren etwas erstaunt und versprachen, ihn dann natürlich zu besuchen.
Am letzten Tag machten wir eine Tagestour. Zuerst ging es zum heiligen Stuhl der Cao Dai in Tay Ninh. Der 1927 erbaute Tempel wirkte von aussen und von innen zum Teil sehr kitschig, aber das passte zu der Interessanten Religion, welche zum Beispiel Victor Hugo als Heiligen anerkennen.
Danach besuchten wir die Cu Chi
Tunnel . Dieses 250Km lange Tunnelsystem war der südlichste Posten der Vietcong und von hier wurden im Vietnamkrieg Attacken auf Saigon ausgeübt. Die Amerikaner konnten diese Tunnel nie wirklich einnehmen. Wir konnten einen kleinen Einblick in die Guerillataktiken gewinnen und krochen sogar durch einen Tunnel. Das war eng und heiß, nichts für Leute mit Platzangst.
Wir fanden Saigon interessant und lebendig, mit dem Potential Bangkok als Metropolen in Asien Konkurrenz zu machen. Im nach hinein war unser Besuch ziemlich vom Vietnamkrieg geprägt. Heute fahren wir an den Strand nach Mui Ne.

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