Samstag, 24. November 2007

Patna, Bodhgaya

18.11.07 - 24.11.07
Wir verliesen Darjeeling stilecht mit dem Toy Train. Diese Schmalspurbahn gehört zu den letzten Bergbahnen welche in Indien noch in Betrieb sind und zählt sogar zum Weltkulturerbe. Die Fahrt war lang hat sich aber aufgrund der Landschaft auf jeden Fall gelohnt. Gegen Nachmittag erreichten wir New Jalpaiguri. Für die 17 Stunden dauernde Zugfahrt nach Patna konnten wir nur noch Tickets für die schlechteste Klasse erstehen. Es war ein Erlebnis der unbequemen und ungemütlichen Art. Wir saßen auf harten Holzbänken, der Zug war maßlos überfüllt (fast nur Männer) und durch die vergitterten Fenster entstand eine gewisse Gefängnisatmosphäre. Als wir Patna erreichten waren wir gerädert und entnervt. Die Stadt war alles andere als einladend; groß, laut, schmutzig und staubig. Wir bezogen unser Hotelzimmer und setzten den ganzen Tag keinen Fuß mehr vor die Tür.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Bodhgaya. In dieser kleinen Stadt erlangte Siddhartha Gautama um das Jahr 534 v. Chr. unter einer Pappel-Feige (Bodhi-Baum) die Erleuchtung (bodhi). Nach diesem Ergeiniss wurde Siddhartha dann zum Buddha. Bodhgaya ist seit 1953 ein internationales buddhistisches Pilgerzentrum und gilt weltweit als wichtigster Ort für den Buddhismus, das war an allen Ecken deutlich zu spüren. Überall waren Mönche und es herrschte abgesehen vom touristischen Brimborium eine ziemliche spirituelle Atmosphäre. In der ganzen Stadt gab es viele verschiedene Tempel der einzelnen buddhistischen Länder welche wir fast alle besuchten. Jeden Abend gingen wir den Mahabodhi Tempel in dem der Bodhi-Baum steht und genossen dort die ganz besondere Stimmung. Wir trafen auch einen überaus sympathischen Mönch aus Tibet, welcher in Südindien im Exil lebt. Er zeigte uns seine Ausstellung mit Kunst aus Tibet und wir haben uns nett unterhalten.
Heute fahren wir in die Stadt Varanasi.

Sonntag, 18. November 2007

Darjeeling

10.11.07 - 18.11.07
Per Jeep erreichten wir gegen Nachmittag Darjeeling. Die über 100.000 Einwohner zählende Stadt ist bekannt für den angeblich besten Tee der Welt. Der Tee ist wirklich nicht schlecht, ob es aber der Beste ist können wir nicht beurteilen. Zum Stadtbild gehören steile Straßen und Gassen und Treppen mit unzähligen Stufen. Eine weitere Auffälligkeit ist die viele britische Kolonialarchitektur, so gibt es sogar einen Clocktower welcher zu jeder vollen Stunde die Big-Ben-Meodie spielt. Das Alltagsleben wirkte gemächlich und entspannt und die Leute waren sehr freundlich. Unser Hotel lag ziemlich auf dem höchsten Punkt der Stadt und man hatte eine gigantischen Panoramablick auf Darjeeling, die Hügel und Bergketten. Unser Zimmer war natürlich eine Kühlkammer, also mussten wir uns erneut warm anziehen. Eigentlich hatte unsere Unterkunft einen tollen Boiler, welcher allerdings macht was er wollte, am wenigsten heißes Wasser. Das Duschen war mehr ein arktisches Erlebnis.
Die S
tadt ist von einer wirklich herausragend schönen Landschaft umgeben. Wo man auch hinschaut überall sind Berge und Hügel mit Teeplantagen und nach Norden hin der Himalaya. Von vielen Punkten der Stadt konnte man den Kangchenjunga (8.586m) sehen, der höchste Berg Indiens und der dritt höchste Berg der Welt. Bei gutem Wetter war es moeglich bis nach Nepal, Bhutan und selbst bis nach Tibet zu sehen. Wir unternahmen zum Teil ausgedehnte Spaziergänge / Wanderungen in Daejeeling und der Umgebung. Dabei besuchten wir eine Teeplantage, mehrere Tempel und einen Berg (Tiger Hill) mit einer super Aussicht. Vorallem die Sonnenauf- und Untergänge waren unvergesslich, fast so wie im Schwarzwald ;-) (siehe Roland und Daniele allein zu Hause). Aufgrund der Kälte deckten wir uns ordentlich mit Winterklamotten ein, so sind wir gewappnet für evtl. Trekkings und Nepal. Die Kulisse von Darjeeling ist schwer in Worte zu fassen, die Bilder sind meiner Meinung nach aussagekräftiger. Für uns war dieser Ort einer der atemberaubenden Orte auf unserer Reise und hat unsere Lust am Wandern erneut aufflammen lassen. Eigentlich hatten wir ein 5-6 Tages-Trekking geplant, leider waren wir aufgrund der Temperaturumstellung ziemlich erkältet. Wir hofften 3 Tage auf eine Besserung, doch die Erkältung hielt sich hartnäckig, so das wir das Trekking abblasen mussten. dies war eine sehr große Enttäuschung für uns.
Heute fahren wir in den Bundesstaat Bihar in die Stadt Patna.

Samstag, 10. November 2007

Mirik

08.11.07 - 10.11.07
Mit dem Nachtbus ging es am Abend des 7.11 in die Stadt Siliguri. Die Fahrt erfolgte in komfortablen Schlafbus, und das fur knappe 3 Euro. Nach 12 Stunden erreichten wir mehr oder weniger ausgeschlafen unseren Zielort. Danach bestiegen wir einen Jeep und machten uns auf in die Berge. Die Fahrt ging entlang unzähliger Teeplantagen und wir schraubten uns immer höher. Auf einer Höhe von 1767 m erreichten wir Mirik.
Das erste was uns auffiel; es war ganz schön kühl hier oben. Nachdem
wir unsere Unterkunft bezogen hatten stellten wir mit entsetzen fest das unser Zimmer eher einem Kühlschrank glich und es gab nicht mal eine warme Dusche. Es brachen harte Zeiten für uns Wärme verwöhnten Südostasien-Reisende an.
Diese kleine Unannehmlichkeit
en störten uns nur auf den ersten Blick. Wir befand uns mitten in einer traumhaft schöne Hügel- und Berglandschaft, welche dazu noch mit einem malerischen See abgerundet wurde. In den zwei Tagen in Mirik passten wir uns mehr oder weniger an die Kälte an und bewegten uns viel. Wir erkundeten die umliegenden Dörfer und Hügel und genossen dabei die großartige Aussicht. In dieser Zeit hat sich bei uns eine kleine Momo-Sucht eingeschlichen. Momos sind im Prinzip Maultaschen mit Gemüsefüllung und kommt aus Nepal. Ist einfach super lecker. Am zweiten Tag besuchten wir das große Kloster der Stadt. Alle Mönche und Novicen waren gerade am beten. Uns tat sich die Gelegenheit auf für 15 Minuten zu zuschauen; war ein ziemliches Gänsehautgefühl. Wir gingen immer recht früh ins Bett, zum einem machten die Restaurants schon um 21 Uhr zu und zum anderen war es einfach zu kalt! Wir hatten zwei wirklich sehr schöne Tage in Mirik. Die Bewohner waren außerordentlich nett, es gab keinerlei Hektik und das Städtchen hatte sehr viel Charme. Uns hat es hier richtig gut gefallen. Heute fahren wir nach Darjeeling, liegt über 2000 m und ist noch kälter ;-)

Donnerstag, 8. November 2007

Baharampur

04.11.07 - 08.11.07
Unsere erste Busfahrt in Indien war komfortabel, effizient und schnell. Der Bus war recht mit Passagieren und Gepäck beladen und für das Ein- und Aussteigen hatten die Fahrgäste zum Teil nur wenige Sekunden Zeit. Die Fahrt ging durch Westbengalen, entlang einer landwirtschaftlich geprägten Ebene und durch kleine Dörfer.
Gegen Mittage erreichten wir die Kleinstadt Baharampur. Das Städtchen strotzte nur so vor Leben auf den Straßen, es war ein Gewusel von Rikschas, Fahrrädern und Menschen. Die Luft war um Längen besser als in Kolkata. Wir fanden auch auf anhieb ein nettes Hotel, indem wir die einzigen Touristen waren.
Am nächsten Tag hatte Annes Magendarmtrakt eine kleinere Verstimmung, wahrscheinlich wegen dem indischen Essen. Nach einem Tag ging es ihr schon wieder wesentlich besser, so das wir eine Stadttour mit dem Rikscha unternahmen. Es war eine nette Fahrt bei der wir viel indisches Alltagsleben zu Gesicht bekamen. Wir besuchten unteranderem die Universität, einen Friedhof und die Reste einer alten Moschee.
Am letzte Tag in Baharampur besuchten wir mit dem Autorikscha die Stadt Murshidabad. Diese Stadt ist eine der wichtigsten historischen Orte in Bengalen. Die Nawabs regierten hier ab dem 17. Jahrhundert und wurden dann im 20. Jahrhundert von den Briten verdrängt. Zu sehen gabs einen riesigen Palast (Hazaduari), eine große Imambra, die Kata-Moschee und einige weitere kleiner Gebäude. Während unseres Besuchs wurde ich von einem indischen Fernsehsender zu einem Interview gebeten. Das Team dreht eine Dokumentation über Murshidabad, und fragten mich in diesem Zusammenhang nach meinen Eindrücken. Anne und einige herumstehende Inder fanden meinen Auftritt sehr amüsant. Die Anlage war ganz interessant, wir waren allerdings nach Angkor Wat ziemlich gesättigt was historische Gebäude anging.
Heute fahren wir mit dem Nachtbus in die Nordöstlich gelegene Stadt Mirik.

Sonntag, 4. November 2007

Kolkata

01.11.07 - 04.11.07
Wir landeten sicher um 10:30 Ortszeit in Kolkata. Der Flughafen war recht klein und alt und es nahm einige Zeit in Anspruch bis wir ihn verlassen konnten. Mit einem klapprigen Ambassador Taxi ging es dann ins Zentrum der zweit größten Stadt Indiens (13,2 Mio Einwohner). Die Fahrt ging entlang unzähliger schäbiger Häuser, durch überfüllte Gassen, durch einen Nebel von Abgasen begleitet von einem unterbrochenem Hupkonzert. Es war kein Vergleich zu den Ländern, welche wir davor bereist hatten. Alles war lauter, bunter, dreckiger, heruntergekommener, traditioneller, voller - um es mit einem Wort zu sagen intensiver.
Nach über einer Stunde Fahrt mit dem Taxi kamen wir in der Sudderstr an. Wir waren schon etwas erstaunt das wir nach dem Aussteigen nicht gleich von Menschenmassen umzingelt wurden. Die Suche nach einem Zimmer war eine der schwierigsten auf unserer Reise. Was uns angeboten wurde waren Kellerlöcher, Gefängniszellen, feuchte und schimmlige Zimmer und die meisten zu überteuerten Preisen. Wir fanden dann doch ein gerade so akzeptable Unterkunft.
Sogleich unternahmen wir einen Streifzug durch die umliegenden Gassen. Die erste Sache die uns auffiel war das fast nur Männer auf der Straße anzutreffen waren, welche uns immer sehr penetrant anstarten. Das zweite war das es gar nicht so viele Bettler gab wie wir befürchtet hatten, wobei wir natürlich nur für den Teil Kolkatas sprechen können welchen wir gesehen haben. Und dann das Essen; was soll ich sagen einfach köstlich und dazu unverschämt billig. Ach ja man isst mit der Hand und zwar mit der rechten. Ein weiteres Highlight ist der Tee (Chai) den man an jeder Strassnecke bekommt, kein Vergleich mit dem Tee welcher in Deutschland angeboten wird.
Natürlich haben wir auch eine kleine Tour durch die Stadt unternommen. Wir besuchten das Indian Museum (alt und mit Atmosphäre), das Victoria Memorial und den botanischen Garten. Zum botanischen Garten nahmen wir den Bus über die Howrah Brücke, einer der verkehrsreichsten Brücken der Welt. Alles in allem hatten wir einen angenehmen Start in Indien. Unsere Befürchtungen traten eigentlich nicht ein und darüber waren wir doch recht froh.
Heute fahren wir Richtung Norden.

Donnerstag, 1. November 2007

Bangkok

30.10.07 - 01.11.07
Die Fahrt von Siem Reap nach Bangkok war lang aber unspektakulär. Wir kamen gegen Abend im Backpackerviertel an und es war für mich irgendwie wie nach Hause kommen. Es war bereits das dritte mal das wir einen Stopp in Bangkok machten. Dieses mal waren wirklich Massen an Touristen unterwegs und wir konnten Haloween miterleben, das war eine wirklich große Party.
Obwohl ich eigentlich kein absoluter Freund von Bangkok bin haben wir den Tag genossen und haben uns durch die Gassen gezwängt mit all den Essensständen, Gerüchen und Farben. Es war definitiv ein Abschied von Südostasien.
Am 01.11 um 09:20 hob der Jetairways Flieger planmäßig Richtung Kolkata ab. Wir verabschiedeten uns aus der Vogelperspektive von Bangkok und waren sehr gespannt was uns 2,5 Stunden später in Kolkata erwarten würde........