Dienstag, 18. März 2008

Changu Narayan

14.03.08 - 18.03.08
Am frühen Morgen begaben wir uns auf die wenig reizvolle Fahrt von Pokhara nach Kathmandu. Kurz vor der Hauptstadt gerieten wir dann noch zum Überfluss in einen ziemlich heftigen Stau. Nach Stunden des Wartens und einer weiteren Taxifahrt erreichten wir dann nach Einbruch der Dunkelheit Changu Narayan und quartierten uns im Changu Guesthouse ein. Der dort auf einer Hügelspitze stehende Vishnu Tempel gehört zu den wichtigsten und ältesten Hindu Tempel Nepals. Der Hauptreiz Changus war aber die entspannte Lage und die super netten Guesthousebesitzer, man hatte Gefühl zusammen mit der Familie zu leben.
Die erste Zeit ließen wir es ruhig angehen. Wir besichtigten den Tempel und tankten Ruhe und Sonne. In dieser Zeit suchten wir auch zusammen mit Pradibna drei Kinder aus armen Familien aus, welche für die gute Bildung in einer Privatschule die Gebühren nicht aufbringen können. Wir wurden fündig und zahlten die Gebühren für das nächste Schuljahr, kauften
Schuluniformen und Schultaschen. Eine interessante Erfahrung war überdies der Besuch der Schulstätte von zwei unserer gesponserten Kinder. Natürlich sind wir gespannt wie sich unsere Patenschaften in den nächsten Jahren entwickeln werden. Wir hoffen natürlich nur das Beste. Gegen Ende unseres Aufenthalt in Changu machten wir noch einen Spaziergang nach Bhaktapur. Diese Kreisstadt gehört zu den best erhaltenen mittelalterlichen Orten Nepals. Es war eine Freude durch die verkehrsfreie Altstadt zu schlendern und sich die beeindruckenden Tempel und Paläste anzuschauen. Zum Teil hatte man das Gefühl sich auf eine Zeitreise zu begeben, da ganze Straßenzüge aus historischen Gebäuden bestehen. Am 18. Musste Andrea dann wieder nach Deutschland. Wir hatten zusammen eine super schöne Zeit verbracht, welche leider viel zu schnell vorbei ging. Äußerst schweren Herzens verabschiedeten wir uns von einander und wünschten Andrea eine gute Heimreise.
Anne und ich begaben uns dann wieder nach Kathmandu.

Freitag, 14. März 2008

Pokhara

12.03.08 - 14.03.08
In Pokhara verbrachten wir zwei entspannte Tage und erholten uns von dem Anapurna Trekking. Wir radelten etwas umher und wanderten zur Peace Pagod. Leider war das Wetter ziemlich diesig und von den Bergen war nichts zu sehen. So wirkte Pokhara auf uns nicht besonders reizvoll. Zum Relaxen und lecker Essen ist es aber gerade zu ideal. Natürlich genehmigten wir uns bei dieser Gelegenheit all die Speisen auf die wir fast drei Wochen verzichten mussten/durften ;-)

Mittwoch, 12. März 2008

Round Anapurna

25.02.08 – 12.03.08

Am Morgen des 25. fuhren wir von Kathmandu nach Dumre und dann weiter nach Besisahar. Da wir relativ früh dran waren schulterten wir sogleich unsere Rucksäcke und wanderten in das 7 km weiter gelegene Khudi. Die Freude war bei uns allen sehr groß. Endlich startet das von uns so lange ersehnte Trekking. In Khudi fanden wir die erste einfache Unterkunft und verspeisten die erste Portion Dhal Bat. So wussten wir was uns in den nächsten Tagen in Sachen und Unterkünften und Essen erwarten würde. Aber das war nur nebensächlich. Wir waren von Beginn an angetan von der atemberaubenden Landschaft des Anapurnagebiets. Wir mussten oft vor lauter Staunen stehen bleiben und zückten die Kamera in hoher Frequenz.
Die ersten Tage ging es ständig bergauf, entlang eines sich immer mehr verengenden Flusstals. Wir mussten ein paar knifflige Stellen meistern und einige Steigungen bezwingen. Aufgrund der Höhe legten wir in Bhraga auf 3350 einen Akklimatisierungstag ein. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Wanderung zu den nahe gelegenen Ice Lakes. Dabei sahen wir zum ersten mal Jacks und wir machten unsere Erfahrungen mit der Höhe. Wir stellten fest das man diese nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen, und so schafften wir es nicht ganz bis zu den Ice Lakes. Die Aussicht von da oben war aber mehr als eine Entschädigung.
Nach der eintägigen Pause arbeiten wir uns die nächsten Tage weiter nach oben. Wir kamen den richtig hohen Bergen immer näher, es wurde kälter, die Luft knapper und die Gegend war nur spärlichst besiedelt.
Dann war es endlich soweit…. Der Passtag war gekommen! Um 6:00 liefen wir los und quälten uns langsam zum Thorung La hinauf. Nach 10 Schritten war man schon außer Atem und der Pass wollte und wollte nicht kommen..... Um 11:45 war das Leiden endlich vorbei, wir hatten es geschafft und waren auf 5416 m Höhe. Wir waren aber zu fertig um uns groß zu freuen, deshalb gingen wir gleich auf der anderen Seite wieder bergab und freuten uns das wir mehr Luft zum atmen hatten.
Kurz vor unserem Ziel jagte uns Andrea einen großen Schrecken ein, als sie sich den Fuß verdrehte. So hatte sie dann die Ehre hoch zu Ross Muktinath zu erreichen. Die Verletzung war zum Glück nicht all zu schlimm. Am nächsten Tag machten wir erst mal langsam und besuchten den Tempel von Muktinath, ein wichtiger Pilgerort für Hindus und Buddhisten. Am Nachmittag konnten wir dann doch unsere Wanderung fortsetzen. Wieder mal waren wir begeistert von der völlig anderen Landschaft um Muktinath, man hatte das Gefühl als befände man sich in den Anden. Die nächsten Tage ging es dann weiter durch die Kali Gandaki, dem tiefsten Tal der Welt.Zum Abschluss unseres Trekkings quälten wir uns noch zum Poon Hill hinauf. Auf den Weg nach oben ging es durch einen Zauberwald von Blühenden Rhododendron-Bäumen. Zum Sonnenaufgang bewunderten wir zusammen mit 100 anderen Touristen zum letzten mal die Anapurna-Range. Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Pokhara.
Vor allem dieses mal war es schwer unser Erlebtes in Worte und Bilder zu fassen. Für uns war das Anapurna-Trekking ein unvergessliches Abenteuer und um so unvergesslicher da wir es zusammen mit Andrea erleben konnten!

Montag, 25. Februar 2008

Kathmandu

19.02.08 – 25.02.08
Am frühen Morgen fuhren wir erneut mit der Fahrradrikscha zu dem nahe Sonauli gelegenen Busbahnhof. Zusammen mit Wolfgang aus Regensburg ergatterten wir gleich einen Bus nach Kathmandu. Unsere Freude wehrte nicht lange. Wir mussten Stunden lang warten bis der Bus genügend Passagiere zusammen hatte. Gegen Nachmittag ging es dann endlich los. Nach fast 24 Std. des Warten und Fahrens erreichten wir am frühen Morgen endlich die Hauptstadt Nepals. Es war eine der absolut nervigsten und unbequemsten Fahrten auf der ganzen Reise.
Übernächtigt und gereizt mieten wir uns in Thamel ein. Thamel ist die Haupt Touristenecke Kathmandus. Hier gibt es unzählige Trekkingagenturen, Restaurants, Supermärkten und Geschäften. Die Hauptstadt an sich ist eine wuselige Stadt mit fast einer Millionen Einwohnern und einer permanenten Dunstglocke über der Stadt. Kathmandu gehört zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung in Asien. Auf der anderen Seite trifft sehr oft auf historische Gebäude und es gibt durch aus faszinierende Ecken zu erkunden.

Nach 2 Tagen waren die Gassen von Thamel einfach zu laut, zu überfüllt und zu unpersönlich, so das wir in einen ruhigeren Teil Kathmandus umzogen. Wir verwendeten viel Zeit durch die Straßen der einzelnen Viertel zu streifen und verrichten dabei noch einige Einkäufe für das bevorstehende Trekking.
Am 22. Landete landete Andrea dann gut in Kathmandu. Die Wiedersehens Freude war riesig; hatten uns wirklich sehr lange nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nach einem kurzen Zeitumstellungs-Schlaf für Andrea starteten wir unser Besichtigungsprogramm in Kathmandu. Bevor es aber los ging lernten wir Pradibna kennen, ein äußerst sympathischer und hilfsbereiter Nepalese. Zusammen mit ihm besuchten wir dann die größte Stupa der Welt in Bodnath. Dieses wirklich beeindruckende Bauwerk ist das religiöse Zentrum der in Nepal lebenden Tibeter. Es hat einfach Spaß gemacht die Gläubigen von einer Bank aus zu beobachten und die besondere Atmosphäre zu gnießen.Am späten Nachmittag unternahmen wir dann noch einen Abstecher nach Swayambhunath. Da wir aber die Entfernung unterschätzt hatten wurde es eine Besichtigung bei Dunkelheit, war aber trotzdem reizvoll.
Am letzten Tag erledigten wir noch einige Vorbereitungen für unser Trekking. Andrea und Anne besuchten noch Pashupatinath. Dies ist einer der wichtigsten Hindu-Tempel Nepals. Hier finden Leichenverbrennungen statt und bekiffte Sadhus ließen sich für ein paar Rupies gerne fotografieren.
Nach dem etwas geballten Sightseeing und dem Organisieren waren wir reif für ein Trekking. Wir entschieden uns für den Anapurna Circiut und das ohne Guide oder Porter. Die Vorfreude war enorm groß!!!

Montag, 18. Februar 2008

Lumbini

14.02.08 – 18.02.08
Am ersten Morgen in Lumbini stellten wir fest das der Streik das ganze Alltagsleben beeinflusste. Alle Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, es gab keine motorisierten Gefährte und andauernde Stromausfälle. Wir erfuhren im nach hinein das eine politische Gruppe hinter den Streiks steckte. Ihr Ziel ist das die Terrrai ein unabhängiger Staat wird. Für uns war die Situation schon etwas befremdlich. Wir fanden aber trotzdem ein Guesthouse was uns aufnahm und immer etwas zu Essen. Die wirklich Leid tragenden war die sehr arme Bevölkerung dieser Region.
Der Grund für unseren Besuch in Lumbini war der Geburtsort Buddhas. Gautana Siddhartha Buddha erblickte hier 563 BC das Licht der Welt. Lumbini gilt als einer der wichtigsten religiösen Orte der Welt. Durch den Streik war der Ort aber wie ausgestorben. Die eigentliche Anlage ist der Peace Park. Innerhalb dieser Anlage stehen zahlreich Tempel der buddhistischen Länder. Der wichtigste ist der Maya Devi Tempel wo sich der exakte Geburtsort Buddhas befindet, in diesem Fall symbolisiert durch eine Sandsteingravur. Wir fanden die weitläufige Anlage sehr entspannend und interessant, wobei manche Tempel in unseren Augen einfach zu protzig waren. So gibt es sogar eine richtig prunkvolle deutschen Anlage, wo ich mich fragte wieviel meine Heimatland den mit dem Buddhismus am Hut hat!?

Nach unseren zweitägigen Besichtigung des Peace Parks machten wir einen Abstecher in Hinterland. Wir wanderten entlang blühende Rapsfelder und durch kleine arme Dörfer. Diese Landschaft hatte wenig mit dem Bild von Nepal gemein welches ich immer Kopf hatte. Ich wollte endlich die Berge sehen!Da der Streik immer noch anhielt und wir nicht wussten ob die Lage evtl. eskalieren würde, entschieden wir uns nach Kathmandu zu fahren.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Der lange Weg nach Nepal

11.02.08 - 14.02.08
Nach einer 21 Stunden dauernden Zugfahrt erreichten wir Delhi. Die Fahrt war angenehm. Wir hatten gute Bücher, gute Plätze und der Zug war nicht überfüllt. Nach der Ankunft begaben wir uns Schnur stracks in die Touristen Straße und verließen diese anderthalb Tage nicht, da wir genug vom Sight Seeing hatten. Die Ecke ist wie die Khao San Road nur nicht ganz so Backpacker überlastet. Wir trafen unseren Kamel-Safari-Japaner wieder und feierten, mit ein paar Bierchen, gebührend den Abschluss unserer Indien-Reise . So hatten wir eine lustige Zeit in Delhi und waren fast traurig zu gehen.
Weiter ging es mit dem Nachtzug (16 Std) nach Gorakpur. Auch diese Fahrt wurde sehr kurzweilig da wir ein deutsches Pärchen wieder trafen, welches wir in Jaisalmer kennen gelernt hatten.Mit den beiden bewältigten wir die Einreise nach Nepal. Das heißt mit dem Jeep nach Sonauli und dann zu Fuß über die Grenze. Dort erwartete uns ein unangenehme Überraschung, die Nepalesen streikten. Es gab keinerlei motorisierten Fahrzeuge zu unserem Zielort Lumbini. Wir verabschiedeten uns vom deutschen Paarchen, Caro und Franko, welche nach Kathmandu weiter fuhren und suchten nach einem Verkehrsmittel. Nach kurzem hin und her fanden wir einen Fahrradrikschafahrer welcher uns im Stiel von Jan Ullrich,zum überteuerten Preis, innerhalb von 2 Std. die 26 Km nach Lumbini kutschierte. Wir unterstützten ihn tatkräftig mit dem Ruf: Quäle dich du Sau. Durchfroren aber glücklich erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit Lumbini

Montag, 11. Februar 2008

Jaisalmer

04.02.08 - 11.02.08
Mit dem guten alten Governmentbus fuhren wir in die westlichste Stadt Indiens in der Thar-Wüste. Unser erster Eindruck war eher negativ, da in Jaisalmer ein großer Touristenrummel stattfindet. Doch wir revidierten schnell unsere Meinung. Das Städtchen hat trotz allem viel Atmosphäre. Alle Häuser sind aus Sandstein, viele kleine Gassen und das Fort ist einfach einmalig. Außerdem hatten wir Glück mit dem Hotel. Wir trafen viele nette Touristen und das Personal unserer Unterkunft war nett und hilfsbereit.
Da wir schon mal hier waren unternahmen wir die obligatorische Camelsafari. Drei Tage und zwei Nächte verbrachten wir in der Wüste. Mit von der Partie waren ein Amerikaner, eine Schottin, ein Kanadier und ein Japaner. Nicht zu vergessen unsere Cameldriver; Jamil, Raja, der alte Mann und der Sänger, die nettesten und witzigsten Inder welche wir bisher kennen gelernt haben. Unser persönliches Highlight war das Schlafen unter dem Sternenhimmel und natürlich das Reiten auf dem Kamel. Kamele sind witzige und zum Teil störrische Geschöpfe, sie furzen, machen seltsame Geräusche und fressen die ganze Zeit. Ich hatte wenig Glück mit meine Kamel, das erste schmiss mich vom Sattel und das zweite zerrte mich durchs Gestrüpp. Davon abgesehen taten unsere Ärsche und Oberschenkel ganz schön weh. Wir litten aber gerne, dafür wurden wir mit karger Wüstenlandschaft, Ruhe und Einsamkeit belohnt. Nach der sehr schöne Zeit in der Thar-Wüste relaxten wir noch zwei Tage in Jaisalmer um uns auf die lange Zugfahrt nach New Dehli vorzubereiten.

Montag, 4. Februar 2008

Jodhpur

01.02.08 - 04.02.08
Zum dritten mal in Indien fuhren wir mit einer privaten Busgesellschaft. Es war zwar bequemer aber uns fehlte die Action und schneller war es auch nicht.
Jodhpur riesiges Fort ragt aus einem felsiegen Bergrücken herraus und dominiert die Stadt. Das Stadtbild ist gespickt mit blau gestrichenen Häusern und verschlungenen Basarstrassen mit verschiedenen Gerüchen, Farben und ein Gewimmel von Leuten und Fahrzeugen.
Wir ließen uns durch die Stadt treiben, zwängten uns durch Gassen und erkundeten die Märkte. Das Fort besichtigten wir nicht, wir hatten einfach zu viele ähnliche Bauten gesehen. Stattdessen unternahmen wir einen Spaziergang und umrundeten das Fort.
In Jodhpur wurde uns mal wieder bewusst wie traditionsbewusst die indische Kultur ist. Vorallem in Rajasthan hat sich an diesen Traditionen wenig geändert. Wir lernten einen jungen Mann kennen, welcher ganz alleine das Guesthouse leitet, kocht und putzt. Er kommt aus einem kleinen Dorf und hat in Jodhpur die Möglichkeit Englisch zu lernen und Geld zu verdienen. Eines Abend erzählte er uns das seine Mutter ihn angerufen habe und das die Familie eine Frau für ihn gefunden hat. Für ihn heißt das; er muss zurück in sein Dorf und der Familie bei der Landwirtschaft helfen und seine Frau wird er erst am Tag der Hochzeit zu Gesicht bekommen.
Auch unterhielten wir mit verschiedenen indischen Männern und stellten zum wiederholten mal fest das es Frauen in der indischen Gesellschaft wirklich nicht leicht haben. Die Frauen haben nicht viele Optionen ihr Leben zu gestalten. Heirat und Hausfrau ist das was die Gesellschaft von ihr erwartet. Wir hatten dafür nicht viel Verständnis und die meisten Inder wollten sich auf keine Diskusion einlassen.
Heute geht es nach Jaisalmer.

Freitag, 1. Februar 2008

Udaipur, Ranakpur

27.01.08 - 01.02.08
Nach einer kurzweiligen Fahrt mit dem Jeep erreichten wir am Mittag Udaipur. Die Stadt ist sehr schön an einem künstlichem See gelegen, umgeben von staubigen ockerfarbenen Hügeln. Udaipur ist vollgepackt mit Tempeln und Palästen und gilt als die romantischste Stadt Rajasthans. Ein Teil der Stadt diente als Filmkulisse für den James Bond Film Octopussy. Dieser Film wird voller Stolz jeden Abend gezeigt.
Unsere Unterkunft war im Herzen des Touristenviertel. Überall gab es Restaurants Cybercafes und Geschäfte. Diese Ecke versprühte wenig Charm. Wir flüchteten mehrmals auf die Dachterassen um dem Trubel zu entkommen und genossen die Ruhe und Aussicht.
Auf der Fahrt von Mount Abu nach Udaipur lernten wir zwei nette und lustige Belgierinnen kennen, Lut und Danielle. Lut hatte gerade eine 4 monatiege Reise mit dem Jeep durch Afrika hinter sich und dieses Abenteuer in einem gutem Blog festgehalten. Wir trafen uns an zwei Abenden mit den beiden und hatten ziemlich viel Spaß.
Nachdem wir Udaipur zu Fuß und mit Fahrrad erkundet hatten, entschlossen wir uns eine Motorradtour von 2 Tagen zu machen. Im winterlichem Outfit fuhren wir am Morgen Richtung
Ranakpur. Schon allein wegen der Landschaft und den interessanten Dörfern und Menschen lohnte sich der Ausflug. Gegen Abend und nach ein paar Umwegen erreichten wir den mitten im Wald gelegenen Jain-Tempel. Der Ranakpur-Tempel gehört zusammen mit dem Dilwara-Tempel zu den schönsten Jain-Tempeln Indiens. Es ist eine fantastische Anlage und wir hatten das Glück einer Zeremonie beiwohnen zu können, ein besonderes Erlebnis.
Wir übernachteten in einem sehr einfachen Zimmer in der Tempelanlage. Es gab zwei weitere Touristinnen welche die gleiche Idee hatten hier zu übernachten, Lut und Danielle. Die Überraschung und und Freude war groß die beiden wieder zu treffen und das vielleicht nicht zum letzten mal!? Es herrschte eine besondere Stimmung in der Pilgerherberge und wir genossen die Ruhe.
Am frühen Morgen, nach einem typischen Jain-Frühstück, fuhren wir weiter nach
Kumbalgarh. Dieses einsame Fort wurde im 15. Jh. erbaut und galt als uneinnehmbar. Mittags erreichten wir die wirklich beeindruckende Bergfestung auf 1100 m Höhe. Gegen Abend waren wir wieder am Ausgangspunkt Udaipur angekommen. Wir waren sehr zufrieden mit der Tour, es stimmte einfach alles; die Fahrt, die Leute und die Sehenswürdigkeiten.
Nun geht es weiter, touristischen Massen folgend, nach Jodpur.

Sonntag, 27. Januar 2008

Mount Abu

23.01.08 - 27.01.08
Nach einer 14 Stunden dauernden Fahrt mit dem Bus erreichten wir am Abend Mount Abu. Die auf 1200 m liegende Stadt, welche fast nur aus Hotels besteht, ist die einziege Hill Station Rajasthans. Wir konnten schnell feststellen das diese Stadt wirklich nur für zumeist indische Touristen besteht. Wo man nur hinschaut Hotels, Restaurants und Geschäfte. Wir hatten es zwar erwartet, waren aber trotzdem ein wenig geschockt. Wenn man sich aber wenige Kilometer von der Stadt weg bewegt, befindet man sich mitten in der Natur und kann die Sonne und die schöne Aussicht genießen. Nachts wurde es ziemlich kalt. Zu unserem Glück hatte unser Hotel eine Dusche mit brühend heißem Wasser. Das Duschen wurde zu unserem allabendlichem Highlight.
Mount Abu ist bekannt für seine hohe Population an Lippenbären. Man muss angeblich schon außerordentliches Pech haben um keinen Bären zu Gesicht zu bekommen. Voller Vorfreude buchten wir uns einen Führer und machten am Morgen eine Halbtageswanderung. Unser Führer erzählte das wöchentlich die Dorfbewohner von Bären attackiert werden. Das einzige was wir entdeckten war der Kot der Lippenbären.
Am letzten Tag besuchten wir den
Dilwara-Tempel. Dieser Jain-Tempel gehört zu Recht zu den schönsten Tempeln Indiens. Die ganze Anlage besteht aus feinsten Marmorschnitzereien. Der Marmor war an manchen Stellen fast durchsichtig, so filigran wurde gearbeitet. Auf uns wirkte Dilwara fast magisch und wir kamen aus dem Stauen nicht mehr raus. Leider war das Fotografieren nicht erlaubt :-(
Nach 3 Tagen hatten wir genug von der Kälte und den angeblich 500 Hotels, so das wir nach
Udaipur weiter reisten.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Bhuj

16.01.08 - 23.01.08
Nach Mandvi ging es nach Bhuj, in die Haupstadt vom Distrikt Kutch. In Kutch leben viele Volksgruppen, welche vor langer Zeit aus dem jetzigem Iran, Afghanistan und Pakistan eingewandert waren. Diese Gruppen sind in ganz Indien berühmt für ihre Handarbeiten, z.B. Stickereien, Batik aber auch Töpferarbeiten und Lederverarbeitung und vieles mehr. Zudem befindet sich hier der kleine und große Rann, die einzige Salzwüste Asiens. Trotzdem ist Bhuj relativ untouristisch geblieben. 2001 wurde der Distrikt von einem schwerem Erdbeben heimgesucht, bei dem 10% (ca. 25 000) der Bevölkerung ums Leben kamen. Die Folgen sieht man noch an vielen zerstörten Gebäuden in der Stadt und an den vielen neuen Häusern in den Dörfern.
Unser Hauptinteresse waren die verschieden Völkergruppen. Wir unternahmen eine Fahrt mit dem Motorriksha in vier umliegende Dörfer. Das hat uns viel Spaß gemacht und wir bekamen eine Einblick in die Lebensweise der Bewohner. An einem anderem Tag machten wir eine Fahrt mit dem Taxi in entlegenere Dörfer und gönnten uns sogar einen Führer. Von der Tour waren wir etwas enttäuscht. Das interessanteste war der Viehmarkt. Der Besuch der Dörfer diente eher dazu Waren an den Mann und vorallem die Frau zu bringen.
Wir unternahmen dann noch einen Ausflug auf eigene Faust und zwar mit dem Motorbike. Unsere Fahrt ging durch eine beeindruckende steppenähnliche Landschaft und wir besuchten das Bergkloster in Than. Dort hatten wir die Ehre mit mehreren Sadhus einen Tee zu trinken, welche dabei Fernseh schauten und sich die Birne zu kifften.
Die restlichen Tage verbrachten wir damit ausgiebig die Stadt zu erkunden. Am Wochenende waren die letzten 2 Tage eines muslimischen Festivals. In der Stadt ging es richtig rund. Ein Umzug fand statt, es wurde getrommelt, getanzt und bis in den Morgengrauen gefeiert.
Nach dem wirklich erlebnisreichen Monat in Gujarat geht es nun weiter nach Rajasthan.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Jamnagar, Mandvi

08.01.08 - 16.01.08
Die Stadt
Jamnagar war für uns nur eine indische Stadt ohne besondere Reize. Wir nutzten diesen Zwischenstopp um ein paar Internetangelegenheiten zu erledigen und fuhren am nächsten Tag weiter nach Mandvi.
Die fast 10 Stunden dauernde Fahrt ging entlang zahlreicher riesiger Fabriken und vorbei an der Salzebene wo an vielen Stellen Salz gewonnen wird. Gegen Abend erreichten wir die Hafenstadt Mandvi. Das erste was uns auffiel war eine Werft wo riesige Holzboote von Hand gefertigt werden. Das Städtchen ist ziemlich klein aber sehr geschäftig. Es gibt sehr viele kleine Läden und Lagerhallen für den Überseehandel. Erstaunt waren wir auch von der hohen Anzahl an Moscheen. Weniger begeistert waren wir bei Sonnenaufgang vom Muezin geweckt zu werden.
Unser persönliches Highlight war wiedermal der Strand! Ewig lang und der einsamste Strand den man sich vorstellen kann, abgesehen von den Windmühlen am Anfang. Wir unternahmen ausgedehnte Spaziergänge und erkundeten das Städtchen. Dabei stellten wir fest das viele Einwohner Mandvis nett und gastfreundlich sind. Mehrmals wurden wir zum Tee eingeladen und verbrachten sogar einen Nachmittag mit indischen Militäroffizieren.
Am Sonntag fand ein Drachenfestival statt. Dies ist in vielen Orten Indiens Tradition. Es ist ein Wettbewerb bei dem die Drachenflieger versuchen mit ihrer Schnur, die Schnur der anderen Drachen abzuschneiden. Wer am Ende noch oben ist, hat gewonnen. Genau wie in dem empfehlenswerten Buch
The Kite Runner von Khaled Hosseini. Leider verstanden wir vom Wettbewerb nicht viel und flüchteten schnell in die Dünen, da wir langsam zur Hauptattraktion wurden.
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in Mandvi jeden Tag und blieben 7 Tage - es war einfach super entspannt und wir waren ein wenig faul geworden. Etwas traurig verabschiedeten wir uns vom Arabischen Meer und machten uns auf den Weg nach Bhuj.

Dienstag, 8. Januar 2008

Porbandar, Dwarka

04.01.08 - 08.01.08
Nachdem wir ausgiebig in Diu unsere Seele baumeln ließen machten wir uns am 4. auf den Weg Richtung Porbandar. Der Grund für unsere eintägige Stippvisite war das Geburtshaus einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts - Mohandas Karamchand Gandhi, welcher hier am 2. Oktober 1869 das Licht der Welt erblickte. Wir bereuten unseren Stopp nicht. Porbandar ist eine sehr angenehme Stadt, bunt, voller Leben und eine ein großer Pluspunkt ist die schöne Lage direkt am Meer. Auch der Besuch des Geburtshaus Gandhis lohnte sich. Es war eigentlich nichts besonderes, uns hat es aber trotzdem gut gefallen.
Am nächsten Tag ging es weiter nach
Dwarka. Die Pilgerstadt gehört zu den vier heiligsten Städten Indiens, da Krishna hier die Hauptstadt seines Reiches hatte. Das kleine Städtchen wimmelte nur so von Pilgern und Sadhus.
Da die Tempel über ein mehrere Kilometer großes Gebiet verstreut sind endschlossen wir uns an einer geführten Tour teilzunehmen. Am Morgen machten wir uns zusammen mit einer Busladung indischer Touristen auf den Weg. Ein amüsanter Tag stand bevor. Wir besuchten 3 Tempel und die Insel Bet, wo Krishna einen Dämon erschlagen haben soll. Wir waren erstaunt wie gut die Sache organisiert war, fanden es aber schade das wir in einen sehr hohen Tempo durch die Tempel geschleust wurden. Dafuer konnten wir hautnah miterleben wie die Inder ihrer religiösen Rituale ausübten.
Da Dwarka wirklich ein putziges Städtchen ist, beschlossen wir noch ein Tag länger zu bleiben um die netten Leute, die relaxte Atmosphäre und den Strand noch etwas zu genießen. Das einzig negative waren die verhaltensgestörten Kühe, welche aggressiver waren als sonst. Ich beobachtete sogar einen Bullenkampf bei dem sogar ein Laden und ein Restaurant in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Heute geht es weiter nach Jamnagar.