Samstag, 28. Juli 2007

Phonsavan

24.07.07 - 28.07.07
Die Fahrt nach Phonsavan war wieder eine typisch laotische Busfahrt. Die planmäßige Fahrzeit von 8 Stunden wurde locker aufgrund von zwei Reifenpannen um 2 Stunden überzogen. Da nach der ersten Panne kein Ersatzreifen mehr vorhanden war, wurde beim zweiten Mal ordentlich improvisiert und Reifen von hinten nach vorne getauscht. Danach hatten wir kein großes Vertrauen mehr in den Bus, zumal die Strecke sehr steil und die Strasse in keinem sonderlich gutem Zustand war.
Unbeschadet erreichten wir gegen 18 Uhr Phonsavan. Die auf einem Plateau gelegen Stadt ist bekannt für die Ebene der Tonkrüge. Die Ebene der Tonkrüge wird seit den 90er Jahren durch mehrere Organisationen (MAG, UXO Laos) von nicht detonierten Sprengkörpern gesäubert. Zur Zeit bemüht sich die laotische Regierung diese Stätten zum Weltkulturerbe anerkennen zu lassen.
Am nächsten Morgen waren wir schon früh wach und freuten uns auf eigene Faust die Ebene der Tonkrüge zu erkunden. Leider währte die Freude nicht lange. Man konnte sich nur einer Tour anschließen oder ein überteuertes Motorbike mieten. Ein Fahrrad war in der ganzen Stadt auch nicht zu bekommen. Etwas frustriert wanderten wir aus der Stadt herraus. Und das hat sich gelohnt. Wir befanden uns in einer Landschaft mit sanften grünen Hügeln, nur mit ein paar Nadelbäumen bewachsen, und vereinzelten Seen. Man hörte keinerlei Stadtlärm und die Zahl der Wasserbüffel überstieg bei weitem die der Menschen. Wir fühlten uns fast in einer anderen Welt.
Am 2. Tag hatten wir mehr Glück. Wir trauten unsern Augen kaum, unweit unseres Guesthouses konnte man auf einmal Mountenbikes mieten. Da schlugen wir gleich zu. Wir besuchten zwei Stätten der Ebene der Tonkrüge. Bis heute geht man davon aus das die Steinkrüge als Begräbnisstätten genutzt wurden. Wir hatten super Fotowetter und die Krüge sahen schon beeindruckend aus. Auch die Fahrradtour hat uns richtig viel Spass gemacht.
Am letzten Tag haben wir eigentlich nichts gemacht. Wir haben uns nur neue Bücher organisiert und gelesen.

Dienstag, 24. Juli 2007

Xam Neua, Vieng Xai

19.07.07 - 24.07.07
Am frühen Morgen ging es mit dem Boot nach Nong Kiao. Dort angekommen hatten wir erst mal Schwierigkeiten einen Bus nach Xam Neua zu bekommen. Letztendlich gab es nur einen Bus in das auf der Strecke liegende Bergdorf Vieng Kham. Zusammen mit einem spanischen Pärchen ging es hoch in die Berge. Im Dorf angekommen mussten wir erfahren das der Anschlussbus erst um 24 Uhr fahren sollte. Warten war angesagt! In einem Restaurant trafen wir einen lustigen Franzosen, welcher mit dem Fahrrad unterwegs war. Gegen 18 Uhr konnten wir zu unserem Glück auf einen Bus aufspringen, welcher nach Xam Neua fuhr. Es wurde eine 12 Stunden dauernde Nachtfahrt mit lauter laotischer Musik und DVD-Entertainment. Um 3 Uhr morgens wurde der Bus durch einen Polizeiposten gestoppt und alle mussten ihre Pässe zeigen. In Xam Neua angekommen gingen wir gleich ins Bett um uns von den Strapazen zu erholen. Die ersten beiden Tage haben wir im Grunde nicht viel getan.
Am 3. Tag mieteten wir uns ein Motorbike um Nach Vieng Xai zu fahren. Insgesamt 480 Höhlen in der Karstlandschaft um die Stadt des Sieges (Vieng Xai) wurden während des 2. Indochinakrieges von der Bevölkerung und der Pathet Lao als natürliche Felsenbunker, zum Schutz vor den amerikanischen Bomben, genutzt. Unsere Fahrt, auf einem schlechten chinesischen Motorrad ging durch eine super schöne Karstlandschadt. Kurz vor dem Ziel hatten wir einen Platten. Ich musste das Motorbike bergauf und bergab in das noch 3 Km entfernte Vieng Xai schieben. Das war schweißtreibend! Nach der schnellen Reperatur suchten wir uns eine Unterkunft. Ein Guesthouse mitten auf einem Fischteich wurde unsere neue Bleibe. Am nächsten Morgen besichtigten wir mit einem Führer 5 Höhlen. Darunter die Höhlen der 3 wichtigsten Politbüromitglieder, eine Höhle für Massenversammlungen und eine Artilleriehöhle. Es war zum Teil beeindruckend und wir waren erstaunt über das komplexe Höhlensystem. Nach einer weiteren Reifenpanne erreichten wir am Nachmittag wieder Xam Neua. Morgen fahren wir nach Ponsavan.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Muang Khua, Muang Ngoi Neua

15.07.07 - 19.07.07
Phongsali zu verlassen war nicht einfach. Der erste Anlauf scheiterte am starken Regen und wir entschieden einen Tag später zu fahren. Am nächsten Tag musste erst ein Platten am Bus repariert werden. Danach wurden ein Teil der Fahrgäste gebeten den Bus an zuschieben um ihn zu starten. Als die Startschwierigkeiten überwunden waren, fuhren wir in das im Tal gelegene Dorf Hat Sa. Dort befand sich ein Bootsanleger. Nach etwas Wartezeit ging es dann auf dem Fluss Nam Ou in Richtung Muang Khua. Es wurde fast an jedem Dorf angehalten und weitere Passagiere stiegen zu. Auch kaufte unser Bootskapitän all gefangenen Fische entlang der Strecke auf. Nach und nach war das Boot doch recht überladen und hin und wieder schwappte Wasser rein. Nach über 4 Stunden erreichten wir Muang Khua ein kleines auf einer Landzunge gelegenes Markständchen. Am Abend erkundeten wir den Ort und stießen dabei auf eine eindrucksvolle Hängebrücke. Es fehlten einige Planken. Doch die Laoten hatten kein Problem selbst mit dem Motorbike über diese Brücke zu fahren. Später mussten wir sehen wie LKW-Ladungen an Müll einfach in den Fluss gekippt wurden. Gleich daneben wurde die Wäsche gewaschen, der Reis mit dem Wasser gesäubert und viele nahmen ein Bad in Fluss.
Am nächsten Morgen sollte kein planmäßiges Boot nach Muan Ngoi Neua fahren. Wir mussten ein Boot chartern. Nach 2 Stunden Warten und zähen Verhandlungen konnten wir den Preis von 70 auf 30 Dollar drücken. Wenig später waren wir auf dem Wasser. Auf der zweiten Hälfte der Fahrt ging es entlang einer Karstlandschaft mit beeindruckenden Gebirgsformationen. In dem Fischerdorf angekommen suchten wir uns zusammen mit Maike aus Frankfurt, welche wir im Boot kennen gelernt hatten, zwei Bungalows direkt am Fluss. Das idyllisch direkt am Fluss gelegene Dorf ist umgeben von hohen bewaldeten Bergen und man hat gleich das Gefühl sich hier super entspannen zu können.
An Tag drauf gingen wir dann zusammen mit Maike zu einer Höhle. Die Höhle diente den Bewohnern des Dorfes während des 2. Indochinakriegs als Schutz vor den amerikanischen Bomben. Nur mit einer schwachen Taschenlampe bewaffnet erkundeten wir ein paar Räume der Höhle. Danach wanderten wir noch in das Bergdorf Ban Na. Der sehr rutschiege Weg ging entlang eines Flusses und durch Reisfelder. Am Abend verspeisten wir dann einen sehr leckeren 2 Kilo Fisch. Den letzten Tag in Muang Ngoi Neua verbrachten wir fast nur in der Hängematte!

Sonntag, 15. Juli 2007

Oudomxai, Phongsali

10.07.07 - 15.07.07
Servus, ein neues Lebenszeichen! Auf unserem Weg in den Norden von Laos machten wir einen eintägigen Zwischenstopp in Oudomxai. Das Stadtbild wird deutlich von der Nähe zu China geprägt. Es leben und arbeiten sehr viele Yunnanesen in der Provinzhauptstadt. Überdies erfährt Oudomxai aufgrund des florierenden Handels mit Holz, Autos und Drogen eine rasante Entwicklung. Im Prinzip ist die Stadt eine riesige Baustelle.
Wir kamen in einem recht schäbigen Hotel unter. Am Nachmittag erkundeten wir ein wenig die Stadt und bestiegen den Phou That, einen kleinen Berg im Zentrum der Stadt. Auf dem Berg befindet sich eine Stupa und ein kleines Kloster. Wir hatten das Glück ein längeres Gespräch mit zwei Novicen führen zu können. So konnten wir einen kleinen Einblick in das Leben eines Novicen gewinnen und mussten erfahren dass Jugendliche in Laos nur geringe Bildungsmöglichkeiten haben. Es wurden dann noch die E-Mail Adressen ausgetauscht. Bin gespannt ob wir den Kontakt halten können. Am Abend war die Stadt richtig dunkel, denn es gab keine Straßenbeleuchtung. Überall wurde auf kleinen Feuern gekocht. Auch mussten wir feststellen das es kein Wasser gab, also keine Dusche und Toilettenspülung. Spätestens jetzt stellten wir fest das zwischen Laos und Deutschland Welten liegen......
Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen. Uns stand eine über 10 Stunden dauernde Fahrt nach Phongsali bevor. Diese Busfahrt war ein Erlebnis. Es ging in einem Kleinbus über eine Schotterpiste hoch in die Berge. Der Bus war völlig mit Menschen und Gepäck überladen, man wusste zum Teil nicht wie man sitzen sollte. Gegen Abend kamen wir dann Phongsali an. Die Stadt liegt auf 1400 Metern Höhe. Nach dem Abendessen wurden wir von ein paar laotischen Jugendlich auf ein paar heitere Runden Reisschnaps eingeladen. Lustig!
Beim Frühstück am nächsten Morgen kamen wir mit einem Chinesen ins Gespräch. Auf seine spontane Frage hin, ob wir seine Teefabriken besichtigen möchten, konnten wir nicht Nein sagen. Wie sich herausstellte war er der größte Arbeitgeber der Stadt und der Besitzer einiger Hotels und Fabriken in Laos. Per Jeep ging es zu den Fabriken. In der eine wurde der Tee verpackt und in der anderen die frischen Teeblätter getrocknet. Auch hat der Chinese ein ganzes Dorf hinter seine Fabrik verpflanzen lassen und umliegenden Hügel in Teeplantagen umgewandelt. Eine Schule für zwei Dörfer wurde gerade gebaut. Er begründete uns sein großes Engagement in den Dörfern damit das die Stadt kein großes Interesse hat den Dörfern z.B. ein Schulbildung zu bieten oder für fliesendes Wasser zu sorgen. Kurze Zeit später musste der Chinese zum Gouverneur. Uns wurde sein Baumanager zur Seite gestellt. Ein sympathischer Vietnamese, welcher im Vietnamkrieg als Kriegsfotograf tätig war. Mit ihm besichtigten wir zwei Dörfer. In einem Dorf stehen über 400 Jahre alte Teebäume, welche zu den besten Teesorten der Welt gehören. Der Vietnamese erklärte uns alles was mit der Teefabrik zusammenhängt bis ins kleinste Detail. Gegen Abend wurden wir dann in das Hotel des Chinesen gefahren. Dort trafen wir noch seinen Sohn und den jüngsten Senator des derzeitigen Parlaments von Laos. Als wir uns verabschiedet hatten waren froh wieder für uns zu sein. Es war wirklich ein glücklicher Umstand das wir all dies sehen und vieles über Laos lernen konnten.
Die nächsten beiden Tage waren sehr verregnet und somit haben wir nicht viel getan. Wir haben nur einen kleinen Berg bestiegen, sind über den Markt geschlendert und sind ein bisschen gewandert.

Dienstag, 10. Juli 2007

Houay Xai, Luang Namtha

06.07.07 - 10.07.08
Sabai dii Laos! Nach fast 3 sehr tollen Monaten in Thailand sind wir endlich in Laos. Am Morgen des 6. Juli nahmen wir unseren Rucksack und marschierten zum Grenzposten. Nachdem die Ausreiseformalitäten erledigt waren, gingen wir unter einen hölzernen Torbogen hindurch auf dem stand: Gate To Indochina. Das war schon aufregend. Nach einer 2 Minuten dauernden Fahrt über den Mekong waren wir in Laos, in den Grenzort Houay Xai. Auf den ersten Blick schien gar nicht viel anders. Wenig später mieteten wir in einem Guesthouse ein und lernten dir ersten Worte Laotisch. Als nächstes wechselten wir unser Geld und hielten danach ein richtiges Bündel an Banknoten in unsern Händen. Am Abend unternahmen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Weiter kleine Unterschiede und Besonderheiten vielen uns nach und nach auf. So gibt es z.B. viel weniger Autos, man kann überall Baguette kaufen und die Leute leben zum Teil schon viel einfacher. Beim Abendessen testeten wir dann das Beer Lao. Soll angeblich das beste Bier in Südostasien sein. Es ist auf jeden Fall ein gutes.
Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus in die Stadt Luang Namtha, etwa 60Km vor der Grenze zu China. Die Fahrt dorthin ging, von ein paar sehr ärmlichen Dörfern abgesehen, durch fast unbewohntes Gebiet. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut um diese Strasse durch den Regenwald und die Berge zu treiben. Nicht sehr schön, aber beeindruckend.Luang Namtha ist einen Provinzhauptstadt hat aber mehr den Charakter eines Dorfes. Ein sehr neues Guesthouse mit netten Besitzern wurde unser neues Zuhause. Am Tag nach der Ankunft mieten wir uns gleich Fahrräder und erkundeten die Gegend. Luang Namtha liegt in einer fruchtbaren Ebene und so gibt es unzählige Reisfelder. Wir besuchten ein paar Dörfer, beobachtenden die Leute bei der Feldarbeit und besuchten eine Stupa mit toller Aussicht. Auf unserer Radtour konnten wir einen ersten kleinen Einblick von Land und Leute bekommen. Wir konnten feststellen das die Laoten alle sehr freundlich sind und das die ganze Familie bei der Arbeit mit anpackt. Am Abend und auch am nächsten Tag wurden wir allerdings von Akha-Frauen belagert, welche versuchten ihre selbst gemachten Bändchen, Taschen.... an uns zu verkaufen. Zwei mal kauften wir guten willens ab dem dritten Mal waren wir dann doch etwas genervt.
Am nächsten Tag ging es dann per Motorbike in die Stadt Muang Sing. Es ging 60 Km Berg auf und Berg ab über eine recht schlechte Strasse. Die Stadt war etwas unspektakulär, aber der Weg ist das Ziel. Auf dem Rückweg waren wir dann noch an einem sehr schön im Regenwald gelegenen Wasserfall.
Nach den ersten 3 Tagen können wir sagen, dass Laos doch ein ganzes Stück anders ist als Thailand. Die Bevölkerung ist viel ärmer und alles ist nicht so weit einwickelt wie In Thailand.

Freitag, 6. Juli 2007

Pai, Chiang Khong

03.07.07 - 06.07.07
Hier ist ein kleiner Zwischenbericht auf dem Weg nach Laos. Nachdem wir uns nur schwer von der Lisu Lodge trennen konnten, erreichten wir 3.7 Pai. Pai war nur ein kleiner Zwischenstopp. Wir hatten ein Berg Wäsche zu waschen und mussten ein paar Sachen im Internet erledigen.
Am naechsten Morgen ging es dann mit dem Bus über Chiang Mai nach Chiang Khong. Nach 14 Stunden Fahrt kamen wir im Dunkeln in diesem kleinen Grenzort an. Den nächsten Tag nutzten wir um Geld zu wechseln und noch ein paar kleinere Sachen für Laos zu kaufen.
Wir sind schon gespannt und freuen uns sehr heute mit einem kleinen Boot über den Mekong nach Laos zu schippern.

Dienstag, 3. Juli 2007

Nam Rin

21.06.07 - 03.07.07
Nach doch etwas längerer Zeit kommt wieder ein Lebenszeichen von uns. Nach den geruhsamen Tagen in Mae Hong Son ging es in das kleine Lisu Dorf Nam Rin, etwa 40 Km vor Pai. Unser neues zu Hause wurde die Lisu Lodge. Geführt wird diese oberhalb des Dorfes gelegene Anlage von Ame und Rudi. Ame ist eine Lisu und Rudi ist ein Deutscher welcher vor 13 Jahren zusammen mit seiner Frau Ame das Guesthouse gegründet hat. Außerdem zieht er noch verwaiste Affenbabies groß. Während unseres Aufenthalts kümmerte er sich gerade um 2 Affen. Jeden Abend gab es ein gemeinsames Lisu Dinner, gekocht von Ame. Aufgrund der schönen Umgebung und der sehr netten Besitzer fühlten wir uns schnell wie zu Hause. Die ersten zwei Tage gingen wir wiedermal ruhig an. Lesen und spazieren gehen war im Grunde die einzige Beschäftigung.
Nach den beiden Tagen entschieden wir uns ein Trekking von 3 Tagen zu den Bergvölkern zu machen. Am frühen Morgen ging es ohne einen Führer nur mit Zetteln bewaffnet, auf denen stand das wir Essen und Übernachten wollen, los. Wir waren im Vorfeld schon sehr gespannt ob den alles wie geplant klappen würde. Zuerst ging es hoch in die Berge. Oben auch dem Bergrücken besichtigten wir ein Karen und ein Lahu Dorf. Die beiden Dörfer waren zum Teil verschieden, wie wir es davor noch nicht gesehen hatten. Wie z.B. die Form der Häuser und der Aufbau des Dorfes. Von den Bewohner wurden wir zum Teil etwas skeptisch beäugt. Nach einer kurzen Besichtigung ging es weiter vom Berg runter ins Tal. Etwa 4 Stunden später erreichten wir das wirklich schön gelegene Karen Dorf Manora. Nun sollte sich zeigen ob die Bewohner was mit den Zetteln anfangen konnten. Doch es ging erstaunlich schnell und unkompliziert und nach 5 Minuten führte man uns zu einem Haus wo wir Essen und Schlafen sollten. Die Besitzer, ein altes Ehepaar, konnten kein Wort Englisch. Wir kommunizierten mit Händen und Fuesen. Die erste Zeit fühlten wir uns etwas unwohl und wussten nicht genau wir tun und wie wir uns verhalten sollten. So besichtigten wir erst mal das Dorf. Überall liefen Hühner und Schweine frei herum und unter den Häusern standen die Kühe. Es war ein richtiges Gewusel. Der Boden hatte sich durch den vielen Regen in eine Matschpiste verwandelt. Gegen Abend gab es dann Essen Nudelsuppe mit Reis und Gemüse und sehr viel Tee. Um kurz nach acht ging es schon ins Bett. Wir schliefen im gleichen Haus wie die Besitzer. Ihr Schlaffzimmer war nur durch eine Bretterwand von uns getrennt. Die Nacht war recht laut. Überall hörte man Geräusche von Tieren und die Gastgeber waren auch nicht gerade leise.
Die Nacht war um 5 Uhr zu Ende und das Dorfleben begann. Nach einer Nudelsuppe mit Reis ging es weiter zum nächsten Dorf. Der Weg war nicht sehr weit, doch fing es auf halber Strecke an zu regnen. Unsere Schuhe sahen nach kurzer Zeit aus wie Erdklumpen. Trotz einer 3 Stunden dauernden Unterstellpause hörte es nicht auf zu regnen. Als dann noch ein Gewitter hinzukam entschieden wir uns doch so schnell wie möglich ins Dorf zu begeben. Dort angekommen hieß es dann wieder Zettel zeigen und kurze Zeit steter befanden wir in dem Haus wo wir Übernachten sollten. An der Feuerstelle saßen wir dann Tilu gegenüber, dem Bruder des Hausherren. Der wusste nicht so recht was er mit uns anfangen sollte und so tranken wir literweise Tee und lächelten uns an. Gegen Abend gab es dann Essen.... Nudelsuppe mit Reis. Darüber waren wir sehr froh. Wir hatten schon befürchtet das ein Sack voller Hühnerbeine, welcher an der Wand hing, unser Abendessen sein könnte. Dann kam auch noch Uthai, der Hausherr, ein lustiger Geselle, welcher viel lachte und uns mit Händen und Fuessen Sachen erzählte. Am nächsten Morgen (Frühstück: Nudelsuppe mit Reis) ging es dann zu einem Wasserfall. Uthai war unser Führer. Der Weg weg führte quer durch den Wald. Nach 2 Stunden kamen wir dann an einem wirklich beeindruckend hohen Wasserfall an. Sogleich wurde dann an Ort und Stelle Mittagessen gekocht. Drei mal darf raten.... natürlich die gute Nudelsuppe mit Reis (können wir für die nächste Zeit erst mal nicht mehr sehen!) Gegen Mittag ging es zurück ins Dorf. Nach einer kurzen Teepause verabschiedeten wir uns und gingen durch einen starken Gewitterregen zurück in die Lisu Lodge.
Alles in allem waren die 3 Tage bei den Bergvölkern eine sehr beeindruckende Erfahrung. Wir konnten einen kleine Einblicke in ein fast ursprüngliche Dörfer gewinnen, die Atmosphäre spüren und das alltägliche Dorfleben beobachten. Die Bewohner waren zwar freundlich aber zum Teil recht reserviert, trotzdem wir konnten ohne Worte kommunizieren und das war eine interessante Erfahrung.
Am nächsten Tag besuchten den Wochenmarkt Shobpong. Ein sehr farbenfroher Markt auf dem die Bergvölker einkaufen aber auch Waren verkaufen. Am Mittag mieten wir uns dann ein Motorbike in Pai. Die darauffolgenden Tage besuchten wir ein Waldkloster, andere Dörfer und ein Höhle. Ein Trip ging auch zum Spirit Well. Dies ist ein riesiger kreisrunder Krater auf ein Berg. Die Bergvölker glauben das in diesem sagenumwogenen Krater Geister leben. Gegen Ende unseres Aufenthaltes in Nam Rin besuchten wir zusammen mit einem Pärchen aus Deutschland und Kanada die Lot Cave. Diese wasserführende Höhle hat 3 riesige Hallen mit allerlei bizarren Gesteinformationen. Wir wurden mit einem Bambusfloss von Halle zu Halle gefahren. Sehr witzig. Am vorletzten Tag wurde es dann noch mal sportlich. Wir folgten einem Wasserlauf zu einen Bergkristallader. Die Strecke war nicht immer einfach. Zum Teil mussten wir steile und rutschigen Felswände und Wasserfälle überwinden. Diese Wanderung war recht abenteuerlich und hat uns viel Spass gemacht.
Am Tag der Abreise viel es uns doch recht schwer diesen schönen Ort zu verlassen. Aber die Zeit drängte.