Sonntag, 27. Januar 2008

Mount Abu

23.01.08 - 27.01.08
Nach einer 14 Stunden dauernden Fahrt mit dem Bus erreichten wir am Abend Mount Abu. Die auf 1200 m liegende Stadt, welche fast nur aus Hotels besteht, ist die einziege Hill Station Rajasthans. Wir konnten schnell feststellen das diese Stadt wirklich nur für zumeist indische Touristen besteht. Wo man nur hinschaut Hotels, Restaurants und Geschäfte. Wir hatten es zwar erwartet, waren aber trotzdem ein wenig geschockt. Wenn man sich aber wenige Kilometer von der Stadt weg bewegt, befindet man sich mitten in der Natur und kann die Sonne und die schöne Aussicht genießen. Nachts wurde es ziemlich kalt. Zu unserem Glück hatte unser Hotel eine Dusche mit brühend heißem Wasser. Das Duschen wurde zu unserem allabendlichem Highlight.
Mount Abu ist bekannt für seine hohe Population an Lippenbären. Man muss angeblich schon außerordentliches Pech haben um keinen Bären zu Gesicht zu bekommen. Voller Vorfreude buchten wir uns einen Führer und machten am Morgen eine Halbtageswanderung. Unser Führer erzählte das wöchentlich die Dorfbewohner von Bären attackiert werden. Das einzige was wir entdeckten war der Kot der Lippenbären.
Am letzten Tag besuchten wir den
Dilwara-Tempel. Dieser Jain-Tempel gehört zu Recht zu den schönsten Tempeln Indiens. Die ganze Anlage besteht aus feinsten Marmorschnitzereien. Der Marmor war an manchen Stellen fast durchsichtig, so filigran wurde gearbeitet. Auf uns wirkte Dilwara fast magisch und wir kamen aus dem Stauen nicht mehr raus. Leider war das Fotografieren nicht erlaubt :-(
Nach 3 Tagen hatten wir genug von der Kälte und den angeblich 500 Hotels, so das wir nach
Udaipur weiter reisten.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Bhuj

16.01.08 - 23.01.08
Nach Mandvi ging es nach Bhuj, in die Haupstadt vom Distrikt Kutch. In Kutch leben viele Volksgruppen, welche vor langer Zeit aus dem jetzigem Iran, Afghanistan und Pakistan eingewandert waren. Diese Gruppen sind in ganz Indien berühmt für ihre Handarbeiten, z.B. Stickereien, Batik aber auch Töpferarbeiten und Lederverarbeitung und vieles mehr. Zudem befindet sich hier der kleine und große Rann, die einzige Salzwüste Asiens. Trotzdem ist Bhuj relativ untouristisch geblieben. 2001 wurde der Distrikt von einem schwerem Erdbeben heimgesucht, bei dem 10% (ca. 25 000) der Bevölkerung ums Leben kamen. Die Folgen sieht man noch an vielen zerstörten Gebäuden in der Stadt und an den vielen neuen Häusern in den Dörfern.
Unser Hauptinteresse waren die verschieden Völkergruppen. Wir unternahmen eine Fahrt mit dem Motorriksha in vier umliegende Dörfer. Das hat uns viel Spaß gemacht und wir bekamen eine Einblick in die Lebensweise der Bewohner. An einem anderem Tag machten wir eine Fahrt mit dem Taxi in entlegenere Dörfer und gönnten uns sogar einen Führer. Von der Tour waren wir etwas enttäuscht. Das interessanteste war der Viehmarkt. Der Besuch der Dörfer diente eher dazu Waren an den Mann und vorallem die Frau zu bringen.
Wir unternahmen dann noch einen Ausflug auf eigene Faust und zwar mit dem Motorbike. Unsere Fahrt ging durch eine beeindruckende steppenähnliche Landschaft und wir besuchten das Bergkloster in Than. Dort hatten wir die Ehre mit mehreren Sadhus einen Tee zu trinken, welche dabei Fernseh schauten und sich die Birne zu kifften.
Die restlichen Tage verbrachten wir damit ausgiebig die Stadt zu erkunden. Am Wochenende waren die letzten 2 Tage eines muslimischen Festivals. In der Stadt ging es richtig rund. Ein Umzug fand statt, es wurde getrommelt, getanzt und bis in den Morgengrauen gefeiert.
Nach dem wirklich erlebnisreichen Monat in Gujarat geht es nun weiter nach Rajasthan.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Jamnagar, Mandvi

08.01.08 - 16.01.08
Die Stadt
Jamnagar war für uns nur eine indische Stadt ohne besondere Reize. Wir nutzten diesen Zwischenstopp um ein paar Internetangelegenheiten zu erledigen und fuhren am nächsten Tag weiter nach Mandvi.
Die fast 10 Stunden dauernde Fahrt ging entlang zahlreicher riesiger Fabriken und vorbei an der Salzebene wo an vielen Stellen Salz gewonnen wird. Gegen Abend erreichten wir die Hafenstadt Mandvi. Das erste was uns auffiel war eine Werft wo riesige Holzboote von Hand gefertigt werden. Das Städtchen ist ziemlich klein aber sehr geschäftig. Es gibt sehr viele kleine Läden und Lagerhallen für den Überseehandel. Erstaunt waren wir auch von der hohen Anzahl an Moscheen. Weniger begeistert waren wir bei Sonnenaufgang vom Muezin geweckt zu werden.
Unser persönliches Highlight war wiedermal der Strand! Ewig lang und der einsamste Strand den man sich vorstellen kann, abgesehen von den Windmühlen am Anfang. Wir unternahmen ausgedehnte Spaziergänge und erkundeten das Städtchen. Dabei stellten wir fest das viele Einwohner Mandvis nett und gastfreundlich sind. Mehrmals wurden wir zum Tee eingeladen und verbrachten sogar einen Nachmittag mit indischen Militäroffizieren.
Am Sonntag fand ein Drachenfestival statt. Dies ist in vielen Orten Indiens Tradition. Es ist ein Wettbewerb bei dem die Drachenflieger versuchen mit ihrer Schnur, die Schnur der anderen Drachen abzuschneiden. Wer am Ende noch oben ist, hat gewonnen. Genau wie in dem empfehlenswerten Buch
The Kite Runner von Khaled Hosseini. Leider verstanden wir vom Wettbewerb nicht viel und flüchteten schnell in die Dünen, da wir langsam zur Hauptattraktion wurden.
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in Mandvi jeden Tag und blieben 7 Tage - es war einfach super entspannt und wir waren ein wenig faul geworden. Etwas traurig verabschiedeten wir uns vom Arabischen Meer und machten uns auf den Weg nach Bhuj.

Dienstag, 8. Januar 2008

Porbandar, Dwarka

04.01.08 - 08.01.08
Nachdem wir ausgiebig in Diu unsere Seele baumeln ließen machten wir uns am 4. auf den Weg Richtung Porbandar. Der Grund für unsere eintägige Stippvisite war das Geburtshaus einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts - Mohandas Karamchand Gandhi, welcher hier am 2. Oktober 1869 das Licht der Welt erblickte. Wir bereuten unseren Stopp nicht. Porbandar ist eine sehr angenehme Stadt, bunt, voller Leben und eine ein großer Pluspunkt ist die schöne Lage direkt am Meer. Auch der Besuch des Geburtshaus Gandhis lohnte sich. Es war eigentlich nichts besonderes, uns hat es aber trotzdem gut gefallen.
Am nächsten Tag ging es weiter nach
Dwarka. Die Pilgerstadt gehört zu den vier heiligsten Städten Indiens, da Krishna hier die Hauptstadt seines Reiches hatte. Das kleine Städtchen wimmelte nur so von Pilgern und Sadhus.
Da die Tempel über ein mehrere Kilometer großes Gebiet verstreut sind endschlossen wir uns an einer geführten Tour teilzunehmen. Am Morgen machten wir uns zusammen mit einer Busladung indischer Touristen auf den Weg. Ein amüsanter Tag stand bevor. Wir besuchten 3 Tempel und die Insel Bet, wo Krishna einen Dämon erschlagen haben soll. Wir waren erstaunt wie gut die Sache organisiert war, fanden es aber schade das wir in einen sehr hohen Tempo durch die Tempel geschleust wurden. Dafuer konnten wir hautnah miterleben wie die Inder ihrer religiösen Rituale ausübten.
Da Dwarka wirklich ein putziges Städtchen ist, beschlossen wir noch ein Tag länger zu bleiben um die netten Leute, die relaxte Atmosphäre und den Strand noch etwas zu genießen. Das einzig negative waren die verhaltensgestörten Kühe, welche aggressiver waren als sonst. Ich beobachtete sogar einen Bullenkampf bei dem sogar ein Laden und ein Restaurant in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Heute geht es weiter nach Jamnagar.

Freitag, 4. Januar 2008

Diu

26.12.07 - 04.01.08
Urlaub! Nachdem wir doch den Sättigungsgrad an Tempeln und historischen Bauwerken etwas überschritten hatten, waren wir um so mehr begeistert wieder Meer und Strand zu sehen. Die ehemalige portugiesische Kolonie Diu bietet dafür die optimalsten Rahmenbedingungen um eine relaxte Zeit an der Küste zu verbringen Die Insel versprüht eine südländisches Flair und es herrschte trotz der Feiertage eine entspannte Stimmung.
Wir erkundeten die Insel zu Fuß, mit dem Fahrrad und Moped und verbrachten sehr viel Zeit am Strand. Nachdem sich meine Verdauung nach medikamentösen Experimenten gebessert hatte, konnte ich den Urlaub in vollen Zügen genießen. Wir verbrachten Silvester am Strand und hatten somit einen sehr guten Start ins neue Jahr.
Diu ist ein beliebter Ort bei indischen sowie auch bei westlichen Touristen. Dabei ist uns aufgefallen das sich die beiden Gruppen nicht besonders vermischen. Die Inder wohnen in anderen Hotel, besuchen andere Restaurants und liegen an andren Stränden. Auch wir folgten den Trend, da wir eine Pause vom fotografiert werden und Smalltalk brauchten.Unsere Akkus sind nun wieder aufgeladen und wir sind bereit uns ins Getümmel zu stürzen.
Heute fahren wir entlang der Küste in Richtung Westen.