Mittwoch, 26. Dezember 2007

Palitana

23.12.07 - 26.12.07
Palitana ist auf den ersten Blick eine staubige und wenig einladende Kleinstadt. Hier bekamen wir zahlreiche Männer zu Gesicht welche in landestypischen Gewändern gekleidet waren. Weise Leggins, eine Art weises Nachthemd, einen weisen Turban und einen ausgeprägten Schnurbart. Für uns sah das ziemlich lustig aus. Wir taten das was man tut wenn man nach Palitana geht: Wir bestiegen den heiligen Hügel auf dem 1250 Jain Tempel stehen. Verständlicher weiße gehört diese Anlage zu den heiligsten der Jainisten. Wir quälten uns mit zahlreichen Pilgern die 3575 Stufen nach oben. Es entstand ein gewisses Gemeinschaftsgefühl und uns wurde versichert das nach dem Besteigen unsere Sünden reingewaschen würden und das wir nun direkt ins Paradies kommen würden. Ein lustiger Anblicke waren die Dholis. Das sind eine Art Tragestühle mit denen man sich nach oben befördern lassen kann. Die Tempelanlage war schon etwas besonderes. Was uns aber am meisten beeindruckte waren die vielen Pilger. Es gab sogar welche die sieben mal den Berg in 24 Stunden rauf und runter liefen ohne zu Essen oder zu Trinken. So musste ich auch die nächsten Tage verbringen, fastend. Leider wurde ich wiedermal von der Reisediarrhoe heimgesucht. Dies verdarb uns doch etwas das Weihnachtsfest und machte mir das Leben in den folgenden Tagen nicht gerade angenehm. Dank zahlreicher Kohlekompretten machten wir uns heute auf den Weg nach Diu.
Wir wünschen unseren bloginteressierten Lesern
ein gutes neues Jahr und
bedanken uns für eure Treue und hoffen euch im nächsten
Jahr zu unseren Lesern zählen zu dürfen

Sonntag, 23. Dezember 2007

Baroda

20.12.07 - 23.12.07
Unser nächster Stopp war die Universitätsstadt Baroda im Bundesstaat Gujarat. Es ist eine moderne Stadt! Wir waren von der hohen Anzahl westlich gekleideter junger Frauen sehr angetan. So was haben wir nur sehr vereinzelt in Indien gesehen. Wir fühlten uns hier sehr wohl; niemand versuchte uns was zu verkaufen und die Leute waren freundlich und nicht aufdringlich. Wir verbrachten einen halben Tag damit Geld zu wechseln und einen halben im Internet. Den Rest der Zeit schlenderten wir durch die Straßen und schlugen uns die Bäuche voll.
Während unseres Aufenthalts waren die Wahlen des Bundstaats gerade in den letzten Zügen. Bei dieser Wahl ging die Bharatiya Janata Party (BJP) mit deren Kandidaten Narendra Modi als deutlicher Sieger hervor. Seit unserer Zeit in Indien war Narendra Modi täglich in allen Medien vertreten und seine Person wurde kontrovers diskutiert, da man ihn unteranderem mitverantwortlich für die Unruhen im Jahr 2002 in Gujarat hält.
Heute fahren wir nach Palitana.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Mandu

15.12.07 - 20.12.07
Nach einer Tagesreise mit dem Bus erreichten wir die einsame Bergfestung von Mandu, welche auf 643m Höhe liegt. Das Plateau kommt wie aus einer anderen Zeit daher. Es ist eine grandiose Landschaft gespickt mit historischen Gebäuden afghanischer Architektur aus dem 10. Jahrhundert. Für mich ein absolutes Bilderbuch-Indien.
Am ersten Tag besuchten wir das berühmteste Gebäude Mandus, das Jahaz Mahal. Der Palast hat eine nüchterne Architektur und ein ausgeklügeltes Wasserversorgungsystem. Die Besichtigung der Anlage nahm nur einen kleinen Teil unserer Zeit in Anspruch. Da Sonntag war, waren viele indische Großfamilien vor Ort und wir mussten fast ununterbrochen Hände schütteln, Fotos machen und uns zusammen mit den Indern Fotografieren lassen. Wir fanden das dann doch sehr lustig und kamen uns vor wie Filmstars.
Den Rest unsere Zeit in Mandu erkundeten wir das Plateau zu Fuß und mit dem Fahrrad. Es gibt tiefe Schluchten, weit Täler, staubtrockene Hügel und vereinzelte saftig grüne landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Feldarbeit war noch sehr ursprünglich, mit Holzpflug und Ochsengespann und einfachste Ochsenkarren. Wir stießen auf Baumwollfelder und Dörfer mit simplen Lehmhütten. Für uns war es auch eine schöne Erfahrung mit Indern in Kontakt zu kommen welche noch nicht so viele Touristen gesehen hatten. Für sie war es faszinierend fotografiert zu werden. Wir hatten öfter den Eindruck als sei in Mandu die Zeit stehen geblieben und wir entdeckten einige idyllische Plätze.
Auch hatten wir Glück mit dem Guesthouse, vor allem mit dem Besitzer, welcher ein guter Geschichtenerzähler ist und wir lauschten immer gespannt seinen Erzählungen. Ein zweiter Pluspunkt waren die anderen Touristen, zwar wenige aber dafür umso netter. Sehr besonders war die Atmosphäre vorallem Nachts, man konnte in der Ferne die Schakale heulen hören und die Hunde bellten dagegen an. Unsere französischen Nachbarn sahen sogar einen Puma, wir dagegen mussten uns mit einer Maus in unserem Zimmer begnügen. Wir trugen es mit Fassung und tauften sie Lieschen.
Heute sagten wir Mandu Chiao und reisten weiter nach Baroda.

Samstag, 15. Dezember 2007

Bhopal

11.12.07 - 15.12.07
In Bhopal der Hauptstadt Madhya Pradesh gönnten wir uns zwangsweise (in den Billighotels regnete es rein) ein wenig Luxus und mieteten uns in einem gutem Hotel ein mit dem Bonus von 24 Stunden heißem Wasser. Wir fanden Bhopal nicht sonderlich interessant. Es war eine laute und volle Großstadt. Ein kulinarisches Highlight war eine Art Fast-Food-Restaurant mit super leckeren Essen und das Ambiente war fast so wie zu Hause.
In der Zeit in Bhopal besuchten wir ein Freiluftmuseum. In dem Museum wurden typische Dörfer aus verschiedenen Teilen Indiens, Handwerksarbeiten, sowie Exponate verschiedener Naturreligionen ausgestellt. Mann hatte sich viel Mühe gegeben und es war ein gut gemachtes Museum auf einem weitläufigen Gelände.
Da wir schon so lange keine buddhistischen Bauten mehr gesehen hatten besuchten wir den Ort Sanchi. Hier stehen eine große Stupa und Reste von Tempeln. Diese Anlage ist das älteste buddhistische Monument Indiens. Sanchi war ganz OK, es hat uns aber nicht wirklich vom Hocker gehauen.
Am letzten Tag machten wir einen Abstecher zu den Höhlen von Bhimbetka. Die 600 Felshehlen liegen mitten in einer Teak- und Salzwald mit schroffen Felsen eingebettet in eine trockene und staubige Ebene. In den bizarren Felsformationen konnte man 15 Höhlen besichtigen. Das Beste waren die über 10.000 Jahre alten und zum Teil noch gut erhaltenen Felsmalereien. Auch aufgrund der Wanderung zu der Höhle hatte sich die Fahrt gelohnt.
Heute fahren wir nach Mandu.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Orchha

07.12.07 - 11.12.07
Gegen Nachmittag erreichten wir die Kleinstadt Orchha. Orchha liegt in mitten einer sehr trockenen und spärlich be wachsenen Landschaft in einem ziemlich unbewohnten Teil von Madhya Pradesh. Vor 300 Jahren war Orchha eine Mogulstadt mit Palästen, Tempeln. Heute zeugen die zum Teil noch sehr gut erhaltenen Bauten von der prunkvollen Vergangenheit Orchhas. Wo man auch hinschaut überall konnte man die typischen Kuppeln und Spitzen der Tempel und Paläste erspähen.
Am ersten Tag erkundeten wir ausführlich all wichtigen historischen Gebäude. Die meisten waren mehr oder weniger gut erhalten und hatten zum Teil schöne Malereien. Interessant war das im Laufe der Zeit manche Gebäude von Mogul und Hindus genutzt wurden. Wir waren schon beeindruckt von der Größe und der Architektur der Gebäude, doch mindestens genau so fasziniert waren wir von den Geiern. Die Geier konnte man überall beobachten es gab verschiedene Arten davon, zum Teil ganz schön große. Sie kreisten am Himmel und saßen auf den Spitzen der Tempel. Einmal konnten wir ziemlich nah an ihre Nester ran, welche die Geier auf den Dächern der Tempel errichtet hatten. Es sind wirklich majestätische und eindrucksvolle Tiere.
Den Rest der Zeit in Orchha sind wir im Umland umhergewandert. Dabei machten wir einen Spaziergang an einem Fluss wo wir auf Affen Kühe und einen Jungen traffen, welcher uns warnte ja nicht durch den nahen Wald zu laufen da dort Geister leben. Dies machte die Sache für uns irgendwie spannend. Geister bekamen wir nicht zu Gesicht. Uns hat es richtig gut getan mal wieder Natur zu tanken und uns zu bewegen. Außerdem war es schön das Leben in den Dürfen mitzubekommen. Heute geht es weiter nach Bhopal.

Freitag, 7. Dezember 2007

Sarnath, Khajuraho

02.12.07 - 07.12.07
Nachdem wir den Ort gesehen hatten wo Buddha seine Erleuchtung erlangte, wollte wir nun auch den Ort sehen wo er seine Lehre zum ersten mal predigte (Vier Edle Wahrheiten). Wie nicht anders zu erwarten tat er dies unter einem Bodhi-Baum. Stilecht schliefen wir in einem tibetanischen Kloster. Es war eine sehr angenehme und ruhige Stimmung, da wir aber nur eine Nacht blieben bekamen wir jedoch nicht so viel vom Klosterleben mit. Sarnath war mehr oder weniger Bodhgay in klein. Erwähnenswert ist vorallem der archäologische Park mit einer großen Stupa, welche vermutlich dort steht wo Buddha seine Predigt hielt. Trotz der vielen Touristen war in Sarnath eine entspannte und besondere Atmosphäre und es war interessant den Mönchen zu zusehen. Etwas schockiert waren wir über die hohe Anzahl an Bettlern.
Nach dem kurzen Ausflug ging es zurück nach Varanasi, da wir mit dem Nachtzug nach Khajuraho fuhren. Die Zugfahrt war diesmal angenehmer als die erste, da wir schlauerweise vorgebucht hatten und einen ganzen Platz für uns alleine hatten.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir Khajurhao. Dieser Ort ist bekannt für seine sehr gut erhaltenen Tempel, welche aus dem 10. - 12.Jahrhundert stammen und gehört zu den touristischen Highlights Indiens. Zwei Features werden immer wieder dargestellt - freizügige Frauen und Sex; Kamasutra in Stein.
Wir waren überaus beeindruckt von der sehr gut erhaltenen Tempel und von der super detaillierten Gravur- und Skulpturarbeit. Nach den zahlreichen Tempeln welche wir auf unserer Reise gesehen hatten, die immer prüde und nüchtern waren, waren wir doch um so mehr überrascht so viel Sex in Stein gemeiselt zu sehen. Manche Szenen wirkten eher wie eine sportliche Höchstleistung. Wir erkundeten die wichtigsten Tempel zu Fuß und mit dem Fahrrad.
Die Stadt Khajuraho ist eine ziemlich touristische Retortenstadt, dementsprechend war das Verhalten mancher Inder, man wurde zum Teil ununterbrochen genervt. Hier ein kleiner Auszug aus ihrem Repertoire: do yo want to see my shop, do want to buy postcards, what is your name, where are you from, one rupie. Wir sind mittlerweile daran gewöhnt und es stört und auch nur ab und zu, aber hier war es einfach eine Spur zu viel. Auch mussten wir leider einen Tag länger bleiben da mein Magen-Darm-Trakt durch die indischen Lebensumstände attackiert worden war.
Heute fahren wir nach Orcha

Sonntag, 2. Dezember 2007

Varanasi

24.11.07 - 02.12.07
Gegen Abend erreichten wir Varanasi. Vorrausgegangen war eine 12 Stunden dauernde indische Busfahrt (eng, Schnecken- tempo, anstrengend).
Varanasi ist die heiligste Stadt Indiens. Hindus waschen sich im Ganges von ihren Sünden rein und es ist erstrebenswert hier zu sterben. Das bedeutet nach hinduistischen Glauben Moksha - die Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod.
Wir blieben insgesamt 8 Tage in Varanasi. Die Stadt hatte wirklich ihre ganz eigene Atmosphäre. Besonders interessant war das Leben an den Ghats zu beobachten. Ghats sind Stufen, welche zum Ganges hinunter führen. An den Ghats wuschen sich die Leute, die Wäsche wurde gereinigt und es wurden religiöse Zeremonien zelebriert.
An zwei verschiedenen Ghats fanden traditionelle Leichenverbrennungen statt. Als Tourist konnte man problemlos zusehen und selbst hier fand sich immer jemand der für ein kleines Trinkgeld alles erklärte. Wir waren schon etwas erstaunt und fast ein bisschen schockiert wie routiniert und alltäglich die Verbrennungen vor sich gingen. Nach näherem hinsehen stellten wir fest das alles nach einem festen Ritual abläuft. Uns ging es schon unter die Haut einen menschlichen Körper verbrennen zu sehen aber aufgrund der Stimmung war es sehr lehrreich und interessant.
Auch in der Altstadt pulsierte das Leben. Sie besteht aus vielen kleinen und engen Gassen in denen wir uns mehr als einmal verirrten. In den Straßen waren zwar keine Fahrzeuge erlaubt dafür waren um so mehr Kühe (welche oft einen Stau verursachten) aber auch Ziegen, Hunde und Affen anzutreffen.
Auch mussten wir feststellen das die Welt nicht klein genug ist um Tobias Knupfer nicht zu treffen. Wir drei konnten es überhaupt nicht glauben uns hier zu sehen. Es war eine ziemlicher Zufall oder Schicksal!? Wir freuten uns sehr und hatten eine schöne Zeit.
Wie immer waren wir viel unterwegs und schauten uns ein paar Tempel an, irrten durch die Altstadt und schlenderten entlang der Ghats. Einmal fuhren wir auf die andere Seite des Ganges und trafen dort auf einen Sadhu, welcher angeblich seit 12 Jahren ununterbrochen seien rechten Arm nach oben hält und ein Schweigegelübte abgelegt hat. Wir konnten uns den Sinn nicht ganz erklären aber man muss hier in Indien nicht immer alles verstehen.
Zweimal besuchten wir auch Konzerte mit traditioneller Musik wo auch einmal ein Tanz stattfand. Der Tänzer war ein 13 Jahre alter Junge, welcher ganz schön tuntig daherkam. Er war ziemlich geschminkt, trug Frauenschmuck und lächelte anzüglich in seinen nicht vorhandenen Bart. Anfangs konnten wir uns das Lachen kaum verkneifen doch am Ende waren wir ziemlich von seiner Darbietung und Ausstrahlung beeindruckt.
Heute fahren wir in das nahe Sarnath.

Samstag, 24. November 2007

Patna, Bodhgaya

18.11.07 - 24.11.07
Wir verliesen Darjeeling stilecht mit dem Toy Train. Diese Schmalspurbahn gehört zu den letzten Bergbahnen welche in Indien noch in Betrieb sind und zählt sogar zum Weltkulturerbe. Die Fahrt war lang hat sich aber aufgrund der Landschaft auf jeden Fall gelohnt. Gegen Nachmittag erreichten wir New Jalpaiguri. Für die 17 Stunden dauernde Zugfahrt nach Patna konnten wir nur noch Tickets für die schlechteste Klasse erstehen. Es war ein Erlebnis der unbequemen und ungemütlichen Art. Wir saßen auf harten Holzbänken, der Zug war maßlos überfüllt (fast nur Männer) und durch die vergitterten Fenster entstand eine gewisse Gefängnisatmosphäre. Als wir Patna erreichten waren wir gerädert und entnervt. Die Stadt war alles andere als einladend; groß, laut, schmutzig und staubig. Wir bezogen unser Hotelzimmer und setzten den ganzen Tag keinen Fuß mehr vor die Tür.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Bodhgaya. In dieser kleinen Stadt erlangte Siddhartha Gautama um das Jahr 534 v. Chr. unter einer Pappel-Feige (Bodhi-Baum) die Erleuchtung (bodhi). Nach diesem Ergeiniss wurde Siddhartha dann zum Buddha. Bodhgaya ist seit 1953 ein internationales buddhistisches Pilgerzentrum und gilt weltweit als wichtigster Ort für den Buddhismus, das war an allen Ecken deutlich zu spüren. Überall waren Mönche und es herrschte abgesehen vom touristischen Brimborium eine ziemliche spirituelle Atmosphäre. In der ganzen Stadt gab es viele verschiedene Tempel der einzelnen buddhistischen Länder welche wir fast alle besuchten. Jeden Abend gingen wir den Mahabodhi Tempel in dem der Bodhi-Baum steht und genossen dort die ganz besondere Stimmung. Wir trafen auch einen überaus sympathischen Mönch aus Tibet, welcher in Südindien im Exil lebt. Er zeigte uns seine Ausstellung mit Kunst aus Tibet und wir haben uns nett unterhalten.
Heute fahren wir in die Stadt Varanasi.

Sonntag, 18. November 2007

Darjeeling

10.11.07 - 18.11.07
Per Jeep erreichten wir gegen Nachmittag Darjeeling. Die über 100.000 Einwohner zählende Stadt ist bekannt für den angeblich besten Tee der Welt. Der Tee ist wirklich nicht schlecht, ob es aber der Beste ist können wir nicht beurteilen. Zum Stadtbild gehören steile Straßen und Gassen und Treppen mit unzähligen Stufen. Eine weitere Auffälligkeit ist die viele britische Kolonialarchitektur, so gibt es sogar einen Clocktower welcher zu jeder vollen Stunde die Big-Ben-Meodie spielt. Das Alltagsleben wirkte gemächlich und entspannt und die Leute waren sehr freundlich. Unser Hotel lag ziemlich auf dem höchsten Punkt der Stadt und man hatte eine gigantischen Panoramablick auf Darjeeling, die Hügel und Bergketten. Unser Zimmer war natürlich eine Kühlkammer, also mussten wir uns erneut warm anziehen. Eigentlich hatte unsere Unterkunft einen tollen Boiler, welcher allerdings macht was er wollte, am wenigsten heißes Wasser. Das Duschen war mehr ein arktisches Erlebnis.
Die S
tadt ist von einer wirklich herausragend schönen Landschaft umgeben. Wo man auch hinschaut überall sind Berge und Hügel mit Teeplantagen und nach Norden hin der Himalaya. Von vielen Punkten der Stadt konnte man den Kangchenjunga (8.586m) sehen, der höchste Berg Indiens und der dritt höchste Berg der Welt. Bei gutem Wetter war es moeglich bis nach Nepal, Bhutan und selbst bis nach Tibet zu sehen. Wir unternahmen zum Teil ausgedehnte Spaziergänge / Wanderungen in Daejeeling und der Umgebung. Dabei besuchten wir eine Teeplantage, mehrere Tempel und einen Berg (Tiger Hill) mit einer super Aussicht. Vorallem die Sonnenauf- und Untergänge waren unvergesslich, fast so wie im Schwarzwald ;-) (siehe Roland und Daniele allein zu Hause). Aufgrund der Kälte deckten wir uns ordentlich mit Winterklamotten ein, so sind wir gewappnet für evtl. Trekkings und Nepal. Die Kulisse von Darjeeling ist schwer in Worte zu fassen, die Bilder sind meiner Meinung nach aussagekräftiger. Für uns war dieser Ort einer der atemberaubenden Orte auf unserer Reise und hat unsere Lust am Wandern erneut aufflammen lassen. Eigentlich hatten wir ein 5-6 Tages-Trekking geplant, leider waren wir aufgrund der Temperaturumstellung ziemlich erkältet. Wir hofften 3 Tage auf eine Besserung, doch die Erkältung hielt sich hartnäckig, so das wir das Trekking abblasen mussten. dies war eine sehr große Enttäuschung für uns.
Heute fahren wir in den Bundesstaat Bihar in die Stadt Patna.

Samstag, 10. November 2007

Mirik

08.11.07 - 10.11.07
Mit dem Nachtbus ging es am Abend des 7.11 in die Stadt Siliguri. Die Fahrt erfolgte in komfortablen Schlafbus, und das fur knappe 3 Euro. Nach 12 Stunden erreichten wir mehr oder weniger ausgeschlafen unseren Zielort. Danach bestiegen wir einen Jeep und machten uns auf in die Berge. Die Fahrt ging entlang unzähliger Teeplantagen und wir schraubten uns immer höher. Auf einer Höhe von 1767 m erreichten wir Mirik.
Das erste was uns auffiel; es war ganz schön kühl hier oben. Nachdem
wir unsere Unterkunft bezogen hatten stellten wir mit entsetzen fest das unser Zimmer eher einem Kühlschrank glich und es gab nicht mal eine warme Dusche. Es brachen harte Zeiten für uns Wärme verwöhnten Südostasien-Reisende an.
Diese kleine Unannehmlichkeit
en störten uns nur auf den ersten Blick. Wir befand uns mitten in einer traumhaft schöne Hügel- und Berglandschaft, welche dazu noch mit einem malerischen See abgerundet wurde. In den zwei Tagen in Mirik passten wir uns mehr oder weniger an die Kälte an und bewegten uns viel. Wir erkundeten die umliegenden Dörfer und Hügel und genossen dabei die großartige Aussicht. In dieser Zeit hat sich bei uns eine kleine Momo-Sucht eingeschlichen. Momos sind im Prinzip Maultaschen mit Gemüsefüllung und kommt aus Nepal. Ist einfach super lecker. Am zweiten Tag besuchten wir das große Kloster der Stadt. Alle Mönche und Novicen waren gerade am beten. Uns tat sich die Gelegenheit auf für 15 Minuten zu zuschauen; war ein ziemliches Gänsehautgefühl. Wir gingen immer recht früh ins Bett, zum einem machten die Restaurants schon um 21 Uhr zu und zum anderen war es einfach zu kalt! Wir hatten zwei wirklich sehr schöne Tage in Mirik. Die Bewohner waren außerordentlich nett, es gab keinerlei Hektik und das Städtchen hatte sehr viel Charme. Uns hat es hier richtig gut gefallen. Heute fahren wir nach Darjeeling, liegt über 2000 m und ist noch kälter ;-)

Donnerstag, 8. November 2007

Baharampur

04.11.07 - 08.11.07
Unsere erste Busfahrt in Indien war komfortabel, effizient und schnell. Der Bus war recht mit Passagieren und Gepäck beladen und für das Ein- und Aussteigen hatten die Fahrgäste zum Teil nur wenige Sekunden Zeit. Die Fahrt ging durch Westbengalen, entlang einer landwirtschaftlich geprägten Ebene und durch kleine Dörfer.
Gegen Mittage erreichten wir die Kleinstadt Baharampur. Das Städtchen strotzte nur so vor Leben auf den Straßen, es war ein Gewusel von Rikschas, Fahrrädern und Menschen. Die Luft war um Längen besser als in Kolkata. Wir fanden auch auf anhieb ein nettes Hotel, indem wir die einzigen Touristen waren.
Am nächsten Tag hatte Annes Magendarmtrakt eine kleinere Verstimmung, wahrscheinlich wegen dem indischen Essen. Nach einem Tag ging es ihr schon wieder wesentlich besser, so das wir eine Stadttour mit dem Rikscha unternahmen. Es war eine nette Fahrt bei der wir viel indisches Alltagsleben zu Gesicht bekamen. Wir besuchten unteranderem die Universität, einen Friedhof und die Reste einer alten Moschee.
Am letzte Tag in Baharampur besuchten wir mit dem Autorikscha die Stadt Murshidabad. Diese Stadt ist eine der wichtigsten historischen Orte in Bengalen. Die Nawabs regierten hier ab dem 17. Jahrhundert und wurden dann im 20. Jahrhundert von den Briten verdrängt. Zu sehen gabs einen riesigen Palast (Hazaduari), eine große Imambra, die Kata-Moschee und einige weitere kleiner Gebäude. Während unseres Besuchs wurde ich von einem indischen Fernsehsender zu einem Interview gebeten. Das Team dreht eine Dokumentation über Murshidabad, und fragten mich in diesem Zusammenhang nach meinen Eindrücken. Anne und einige herumstehende Inder fanden meinen Auftritt sehr amüsant. Die Anlage war ganz interessant, wir waren allerdings nach Angkor Wat ziemlich gesättigt was historische Gebäude anging.
Heute fahren wir mit dem Nachtbus in die Nordöstlich gelegene Stadt Mirik.

Sonntag, 4. November 2007

Kolkata

01.11.07 - 04.11.07
Wir landeten sicher um 10:30 Ortszeit in Kolkata. Der Flughafen war recht klein und alt und es nahm einige Zeit in Anspruch bis wir ihn verlassen konnten. Mit einem klapprigen Ambassador Taxi ging es dann ins Zentrum der zweit größten Stadt Indiens (13,2 Mio Einwohner). Die Fahrt ging entlang unzähliger schäbiger Häuser, durch überfüllte Gassen, durch einen Nebel von Abgasen begleitet von einem unterbrochenem Hupkonzert. Es war kein Vergleich zu den Ländern, welche wir davor bereist hatten. Alles war lauter, bunter, dreckiger, heruntergekommener, traditioneller, voller - um es mit einem Wort zu sagen intensiver.
Nach über einer Stunde Fahrt mit dem Taxi kamen wir in der Sudderstr an. Wir waren schon etwas erstaunt das wir nach dem Aussteigen nicht gleich von Menschenmassen umzingelt wurden. Die Suche nach einem Zimmer war eine der schwierigsten auf unserer Reise. Was uns angeboten wurde waren Kellerlöcher, Gefängniszellen, feuchte und schimmlige Zimmer und die meisten zu überteuerten Preisen. Wir fanden dann doch ein gerade so akzeptable Unterkunft.
Sogleich unternahmen wir einen Streifzug durch die umliegenden Gassen. Die erste Sache die uns auffiel war das fast nur Männer auf der Straße anzutreffen waren, welche uns immer sehr penetrant anstarten. Das zweite war das es gar nicht so viele Bettler gab wie wir befürchtet hatten, wobei wir natürlich nur für den Teil Kolkatas sprechen können welchen wir gesehen haben. Und dann das Essen; was soll ich sagen einfach köstlich und dazu unverschämt billig. Ach ja man isst mit der Hand und zwar mit der rechten. Ein weiteres Highlight ist der Tee (Chai) den man an jeder Strassnecke bekommt, kein Vergleich mit dem Tee welcher in Deutschland angeboten wird.
Natürlich haben wir auch eine kleine Tour durch die Stadt unternommen. Wir besuchten das Indian Museum (alt und mit Atmosphäre), das Victoria Memorial und den botanischen Garten. Zum botanischen Garten nahmen wir den Bus über die Howrah Brücke, einer der verkehrsreichsten Brücken der Welt. Alles in allem hatten wir einen angenehmen Start in Indien. Unsere Befürchtungen traten eigentlich nicht ein und darüber waren wir doch recht froh.
Heute fahren wir Richtung Norden.

Donnerstag, 1. November 2007

Bangkok

30.10.07 - 01.11.07
Die Fahrt von Siem Reap nach Bangkok war lang aber unspektakulär. Wir kamen gegen Abend im Backpackerviertel an und es war für mich irgendwie wie nach Hause kommen. Es war bereits das dritte mal das wir einen Stopp in Bangkok machten. Dieses mal waren wirklich Massen an Touristen unterwegs und wir konnten Haloween miterleben, das war eine wirklich große Party.
Obwohl ich eigentlich kein absoluter Freund von Bangkok bin haben wir den Tag genossen und haben uns durch die Gassen gezwängt mit all den Essensständen, Gerüchen und Farben. Es war definitiv ein Abschied von Südostasien.
Am 01.11 um 09:20 hob der Jetairways Flieger planmäßig Richtung Kolkata ab. Wir verabschiedeten uns aus der Vogelperspektive von Bangkok und waren sehr gespannt was uns 2,5 Stunden später in Kolkata erwarten würde........

Dienstag, 30. Oktober 2007

Siem Reap

25.10.07 - 30.10.07
Für den Abschluss von Kambodscha und von Südostasien hatten wir uns die Tempel von AngkorWat aufgespart. Um es gleich vorweg zu nehmen Angkor Wat war der absolute Hammer! Diesemal gönnten wir uns sogar ein Guesthouse mit Pool, ein kleines bisschen Luxus musste sein. Celine und Michael waren schon einen Tag vorher angekommen.
1.Tag: Schon um 5 Uhr Morgens ging es mit den zwei Iren mit dem TukTuk zum Sonnenaufgang zur Tempelanlage Angkor Wat. Es war eine richtige Gänsehautstimmung und wir waren tief beeindruckt von der Symmetrie, der Baukunst und den Gravierungen im Inneren des Gebäudes. Unser nächster Stopp war Prasat Kravan. Der Tempel besitzt mehrere Reliefs und Reste einer Ausmalung. Weiter ging es dann zum Tempel Pre Rup, welcher als einer der bedeutendste Angkortempel des 10. Jahrhunderts gilt. Die letzten drei Tempel waren East Mebon, Ta Som und Preah Khan.
2. Tag: Mit dem Fahrrad radelten wir zur Tempelanlage Angkor Thom. Angkor Thom („Große Hauptstadt“) wurde ab Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts auf Geheiß von König Jayavarman VII. als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet. Der Bayon war der erste Tempel welchen wir besuchten. Dieser Tempel ist neben dem Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage in Angkor, berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen aus Stein gemeißelten Gesichtern. Als nächstes besuchten wir die Terrasse der Elefanten, Baphuon, Phimeanakas, Preah Palilay, die Terrasse des Lepra-Königs und die Prasat Suor Prat.
3. Tag: Als erstes besuchten wir Banteay Kdei und Ta Prohm. In dieser Tempelanlage wurde der Natur freien lauf gelassen und so wuchern überall Bäume und schaffen somit eine ganz bestimmte Atmosphäre. Die letzten Tempel waren Thommanon und Chau Say Tevoda.
Wir sind beide tief beeindruckt von der riesigen Tempelanlage (größtes religiöse Gebäude der Welt) und konnten nur staunen. Man kann Angkor Wat nicht in Worte fassen oder Bilder davon machen, man sollte es am besten einmal selbst erleben. Das kann ich jedem nur empfehlen.
Heute fahren wir mit dem Bus nach Bangkok.

Freitag, 26. Oktober 2007

Phnom Penh

22.10.07 - 25.10.07
Die Fahrt nach Phnom Penh fiel in die Kategorie intelligent abgezockt. Am Morgen setzten wir zusammen mit Celine und Michael aufs Festland über. Nach 2 Stunden des Wartens auf den Bus, wurde uns gesagt der Bus sei defekt. Mit einigen Verhandlungsgeschick konnten wir dann ein Tuk Tuk nach Kampot organisieren und dann ein Taxi nach Phnom Penh. Diese Aktion kostete uns Nerven und wir waren uns sicher das wir abgezockt wurden, wir hatten zwar keine eindeutigen Beweise aber es gab doch einige Ungereimtheiten.
Am Dienstag wurde dann die unendliche Gesichte unseres Indien Visums fortgesetzt. Wir waren schon etwas wütend als uns der wenig freundliche Konsulatsangestellte sagte das wir unsere Pässe erst am nächsten Tag abholen könnten. So vergeudeten wir erneut einen Tag aufgrund des Indien Visums. Am Mittwoch Nachmittag freuten wir uns dafür um so mehr über unser Visum.
Heute fahren wir nach Siam Reap.

Montag, 22. Oktober 2007

Kep, Koh Tonsay

17.10.07 - 22.10.07
Kaum hatten wir Kep erreicht setzte ein Regensauer ein welcher bis zum Abend anhielt. So spielten wir zusammen mit den Iren (Celine und Michael) Karten und bewegten uns nicht viel. Gegen Abend nutzten wir eine regenfreie Phase und erkundeten Kep. In der franzosischen Kolonialzeit wurde Kep auch Kep-Sur-Mer gennat. Heute stehen lediglich die Skelette der prunkvollen Villen noch da, welche damals von der französischen Elite bewohnt wurden. Auch kann man in Kep angeblich das beste Seafood in Kambodscha essen. Natürlich genehmigten wir uns auch eine Portion Shrimps mit Kampotpfeffer. Es war eine kleine Delikatesse.
Am nächsten Tag setzten wir mit dem Boot auf die Insel Koh Tonsay (Rabbit Island) über. Auf der sehr kleinen Insel leben nur ein paar Familien welche mit Fischfang und dem Tourismus ihr Geld verdienen. Als Unterkunft dienen zahlreiche einfache Hütten und zu Essen gab es Seafood in Massen. Rabbit Island war einer der absolut entspannten Orte auf unserer Reise. Wir waren fast die einzigsten Touristen auf der Insel, hatten unseren eigenen Strand und super Wetter. Um uns herum liefen Schweine, Hühner, Ziegen, Hunde und Kühe. Es gab keinen Lärm , außer das Rauschen des Meers. Eine kleine Idylle! Wir blieben 4 Tage auf der Insel. Unsere Akkus wurden wieder richtig aufgeladen und es tat einfach mal gut die Seele baumeln zu lassen. In den letzten Monaten verarbeiteten wir zahlreiche Sinneseindrücke, so war die Insel der ideale Ort um abzuschalten.Leider mussten wir schweren Herzens am Montag schon wieder unsere Zelte abbrechen und zurück nach Phnom Penh um unser Indien Visum abzuholen.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Kampot

15.10.07 - 17.10.07
Kampot ist eine kleine verschlafene Provinzhauptstadt mit sehr viel französischer Kolonialarchitektur. Der Pfeffer aus Kampot gilt als einer der besten Sorten weltweit. Kampot boomt ziemlich und könnte in der Zukunft zu einem der touristischen Hotspots entwickeln.
Unser Grund für den Besuch Kampots war Bokor Hill. Der über 1080 m hohe Berg und das Gebiet darum ist ein Naturschutzgebiet und bietet Regenwald und unzählige Tierarten, wie z.B. Tiger, Bären und Kobras. Die zweite Attraktion Bokor Hills ist eine Geisterstadt. Anfang des 20 th. Jahrhunderts baute das Königshaus einige palastähnliche Gebäude für die Königsfamilie. Später errichteten die Franzosen dann noch Hotels, ein Kasino und selbst eine Kirche. Nach der Eroberung Bokor Hills durch die Roten Khmer sind alle Gebäude verlassen und verfallen nach und nach.
Wir entschieden uns einer Tour anzuschließen, nachdem uns abgeraten wurde Bokor Hill auf eigene Faust mit dem Motorbike zu erkunden, da es sich bei dem Weg nach oben angeblich um die schlechteste Straße Kambodschas handelt. Mit von der Partie waren noch Patrick und Fabian aus Dresden welche wir schon zweimal getroffen hatten, ein Pärchen aus Irland und sechs Franzosen.
Mit dem Pickup ging es über eine ziemlich schlechte Straße (nicht so schlecht wie die Piste nach Sen Monorom) auf den Bokor Hill. Oben angekommen besichtigten wir einige Gebäude, darunter das ziemlich eindrucksvolle Kasino. Es war neblig und es regnete. Eine gute Kulisse für einen Horrorfilm. Am Nachmittag ging es dann mal zu einem Wasserfall. Unser Guide der Tour war mittlerweile ziemlich nervig geworden. Er kümmerte sich nicht wirklich um uns sondern mehr um sich selbst. Am Wasserfall warf er alle möglichen Steine und Äste ins Wasser und freute sich wie ein Kind und war sein eigener Unterhalter.
Auf dem Weg zurück brach die Radaufhängung des Pickups. Es war bereits fast dunkel und wir durften eine Nachtwanderung von 8 km zum Ausgang das Parks unternehmen. Wir hatten nur eine Taschenlampe und ein Beil für alle Fälle. Wir kamen aufgrund des schlechten Weges nicht wirklich schnell vorran. Nach 2 Stunden erreichten wir den Ausgang und hatten leider nicht mal irgendwelche wilden Tiere gesehen. Es war ein interessanter und zum Teil skurriler Trip mit einer kleinen Brise Abenteuer.
Heute fahren wir zusammen mit dem
Pärchen aus Irland an die Küste, nach Kep.