Dienstag, 3. Juli 2007

Nam Rin

21.06.07 - 03.07.07
Nach doch etwas längerer Zeit kommt wieder ein Lebenszeichen von uns. Nach den geruhsamen Tagen in Mae Hong Son ging es in das kleine Lisu Dorf Nam Rin, etwa 40 Km vor Pai. Unser neues zu Hause wurde die Lisu Lodge. Geführt wird diese oberhalb des Dorfes gelegene Anlage von Ame und Rudi. Ame ist eine Lisu und Rudi ist ein Deutscher welcher vor 13 Jahren zusammen mit seiner Frau Ame das Guesthouse gegründet hat. Außerdem zieht er noch verwaiste Affenbabies groß. Während unseres Aufenthalts kümmerte er sich gerade um 2 Affen. Jeden Abend gab es ein gemeinsames Lisu Dinner, gekocht von Ame. Aufgrund der schönen Umgebung und der sehr netten Besitzer fühlten wir uns schnell wie zu Hause. Die ersten zwei Tage gingen wir wiedermal ruhig an. Lesen und spazieren gehen war im Grunde die einzige Beschäftigung.
Nach den beiden Tagen entschieden wir uns ein Trekking von 3 Tagen zu den Bergvölkern zu machen. Am frühen Morgen ging es ohne einen Führer nur mit Zetteln bewaffnet, auf denen stand das wir Essen und Übernachten wollen, los. Wir waren im Vorfeld schon sehr gespannt ob den alles wie geplant klappen würde. Zuerst ging es hoch in die Berge. Oben auch dem Bergrücken besichtigten wir ein Karen und ein Lahu Dorf. Die beiden Dörfer waren zum Teil verschieden, wie wir es davor noch nicht gesehen hatten. Wie z.B. die Form der Häuser und der Aufbau des Dorfes. Von den Bewohner wurden wir zum Teil etwas skeptisch beäugt. Nach einer kurzen Besichtigung ging es weiter vom Berg runter ins Tal. Etwa 4 Stunden später erreichten wir das wirklich schön gelegene Karen Dorf Manora. Nun sollte sich zeigen ob die Bewohner was mit den Zetteln anfangen konnten. Doch es ging erstaunlich schnell und unkompliziert und nach 5 Minuten führte man uns zu einem Haus wo wir Essen und Schlafen sollten. Die Besitzer, ein altes Ehepaar, konnten kein Wort Englisch. Wir kommunizierten mit Händen und Fuesen. Die erste Zeit fühlten wir uns etwas unwohl und wussten nicht genau wir tun und wie wir uns verhalten sollten. So besichtigten wir erst mal das Dorf. Überall liefen Hühner und Schweine frei herum und unter den Häusern standen die Kühe. Es war ein richtiges Gewusel. Der Boden hatte sich durch den vielen Regen in eine Matschpiste verwandelt. Gegen Abend gab es dann Essen Nudelsuppe mit Reis und Gemüse und sehr viel Tee. Um kurz nach acht ging es schon ins Bett. Wir schliefen im gleichen Haus wie die Besitzer. Ihr Schlaffzimmer war nur durch eine Bretterwand von uns getrennt. Die Nacht war recht laut. Überall hörte man Geräusche von Tieren und die Gastgeber waren auch nicht gerade leise.
Die Nacht war um 5 Uhr zu Ende und das Dorfleben begann. Nach einer Nudelsuppe mit Reis ging es weiter zum nächsten Dorf. Der Weg war nicht sehr weit, doch fing es auf halber Strecke an zu regnen. Unsere Schuhe sahen nach kurzer Zeit aus wie Erdklumpen. Trotz einer 3 Stunden dauernden Unterstellpause hörte es nicht auf zu regnen. Als dann noch ein Gewitter hinzukam entschieden wir uns doch so schnell wie möglich ins Dorf zu begeben. Dort angekommen hieß es dann wieder Zettel zeigen und kurze Zeit steter befanden wir in dem Haus wo wir Übernachten sollten. An der Feuerstelle saßen wir dann Tilu gegenüber, dem Bruder des Hausherren. Der wusste nicht so recht was er mit uns anfangen sollte und so tranken wir literweise Tee und lächelten uns an. Gegen Abend gab es dann Essen.... Nudelsuppe mit Reis. Darüber waren wir sehr froh. Wir hatten schon befürchtet das ein Sack voller Hühnerbeine, welcher an der Wand hing, unser Abendessen sein könnte. Dann kam auch noch Uthai, der Hausherr, ein lustiger Geselle, welcher viel lachte und uns mit Händen und Fuessen Sachen erzählte. Am nächsten Morgen (Frühstück: Nudelsuppe mit Reis) ging es dann zu einem Wasserfall. Uthai war unser Führer. Der Weg weg führte quer durch den Wald. Nach 2 Stunden kamen wir dann an einem wirklich beeindruckend hohen Wasserfall an. Sogleich wurde dann an Ort und Stelle Mittagessen gekocht. Drei mal darf raten.... natürlich die gute Nudelsuppe mit Reis (können wir für die nächste Zeit erst mal nicht mehr sehen!) Gegen Mittag ging es zurück ins Dorf. Nach einer kurzen Teepause verabschiedeten wir uns und gingen durch einen starken Gewitterregen zurück in die Lisu Lodge.
Alles in allem waren die 3 Tage bei den Bergvölkern eine sehr beeindruckende Erfahrung. Wir konnten einen kleine Einblicke in ein fast ursprüngliche Dörfer gewinnen, die Atmosphäre spüren und das alltägliche Dorfleben beobachten. Die Bewohner waren zwar freundlich aber zum Teil recht reserviert, trotzdem wir konnten ohne Worte kommunizieren und das war eine interessante Erfahrung.
Am nächsten Tag besuchten den Wochenmarkt Shobpong. Ein sehr farbenfroher Markt auf dem die Bergvölker einkaufen aber auch Waren verkaufen. Am Mittag mieten wir uns dann ein Motorbike in Pai. Die darauffolgenden Tage besuchten wir ein Waldkloster, andere Dörfer und ein Höhle. Ein Trip ging auch zum Spirit Well. Dies ist ein riesiger kreisrunder Krater auf ein Berg. Die Bergvölker glauben das in diesem sagenumwogenen Krater Geister leben. Gegen Ende unseres Aufenthaltes in Nam Rin besuchten wir zusammen mit einem Pärchen aus Deutschland und Kanada die Lot Cave. Diese wasserführende Höhle hat 3 riesige Hallen mit allerlei bizarren Gesteinformationen. Wir wurden mit einem Bambusfloss von Halle zu Halle gefahren. Sehr witzig. Am vorletzten Tag wurde es dann noch mal sportlich. Wir folgten einem Wasserlauf zu einen Bergkristallader. Die Strecke war nicht immer einfach. Zum Teil mussten wir steile und rutschigen Felswände und Wasserfälle überwinden. Diese Wanderung war recht abenteuerlich und hat uns viel Spass gemacht.
Am Tag der Abreise viel es uns doch recht schwer diesen schönen Ort zu verlassen. Aber die Zeit drängte.

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