Donnerstag, 20. Dezember 2007

Mandu

15.12.07 - 20.12.07
Nach einer Tagesreise mit dem Bus erreichten wir die einsame Bergfestung von Mandu, welche auf 643m Höhe liegt. Das Plateau kommt wie aus einer anderen Zeit daher. Es ist eine grandiose Landschaft gespickt mit historischen Gebäuden afghanischer Architektur aus dem 10. Jahrhundert. Für mich ein absolutes Bilderbuch-Indien.
Am ersten Tag besuchten wir das berühmteste Gebäude Mandus, das Jahaz Mahal. Der Palast hat eine nüchterne Architektur und ein ausgeklügeltes Wasserversorgungsystem. Die Besichtigung der Anlage nahm nur einen kleinen Teil unserer Zeit in Anspruch. Da Sonntag war, waren viele indische Großfamilien vor Ort und wir mussten fast ununterbrochen Hände schütteln, Fotos machen und uns zusammen mit den Indern Fotografieren lassen. Wir fanden das dann doch sehr lustig und kamen uns vor wie Filmstars.
Den Rest unsere Zeit in Mandu erkundeten wir das Plateau zu Fuß und mit dem Fahrrad. Es gibt tiefe Schluchten, weit Täler, staubtrockene Hügel und vereinzelte saftig grüne landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Feldarbeit war noch sehr ursprünglich, mit Holzpflug und Ochsengespann und einfachste Ochsenkarren. Wir stießen auf Baumwollfelder und Dörfer mit simplen Lehmhütten. Für uns war es auch eine schöne Erfahrung mit Indern in Kontakt zu kommen welche noch nicht so viele Touristen gesehen hatten. Für sie war es faszinierend fotografiert zu werden. Wir hatten öfter den Eindruck als sei in Mandu die Zeit stehen geblieben und wir entdeckten einige idyllische Plätze.
Auch hatten wir Glück mit dem Guesthouse, vor allem mit dem Besitzer, welcher ein guter Geschichtenerzähler ist und wir lauschten immer gespannt seinen Erzählungen. Ein zweiter Pluspunkt waren die anderen Touristen, zwar wenige aber dafür umso netter. Sehr besonders war die Atmosphäre vorallem Nachts, man konnte in der Ferne die Schakale heulen hören und die Hunde bellten dagegen an. Unsere französischen Nachbarn sahen sogar einen Puma, wir dagegen mussten uns mit einer Maus in unserem Zimmer begnügen. Wir trugen es mit Fassung und tauften sie Lieschen.
Heute sagten wir Mandu Chiao und reisten weiter nach Baroda.

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