Sonntag, 2. Dezember 2007

Varanasi

24.11.07 - 02.12.07
Gegen Abend erreichten wir Varanasi. Vorrausgegangen war eine 12 Stunden dauernde indische Busfahrt (eng, Schnecken- tempo, anstrengend).
Varanasi ist die heiligste Stadt Indiens. Hindus waschen sich im Ganges von ihren Sünden rein und es ist erstrebenswert hier zu sterben. Das bedeutet nach hinduistischen Glauben Moksha - die Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod.
Wir blieben insgesamt 8 Tage in Varanasi. Die Stadt hatte wirklich ihre ganz eigene Atmosphäre. Besonders interessant war das Leben an den Ghats zu beobachten. Ghats sind Stufen, welche zum Ganges hinunter führen. An den Ghats wuschen sich die Leute, die Wäsche wurde gereinigt und es wurden religiöse Zeremonien zelebriert.
An zwei verschiedenen Ghats fanden traditionelle Leichenverbrennungen statt. Als Tourist konnte man problemlos zusehen und selbst hier fand sich immer jemand der für ein kleines Trinkgeld alles erklärte. Wir waren schon etwas erstaunt und fast ein bisschen schockiert wie routiniert und alltäglich die Verbrennungen vor sich gingen. Nach näherem hinsehen stellten wir fest das alles nach einem festen Ritual abläuft. Uns ging es schon unter die Haut einen menschlichen Körper verbrennen zu sehen aber aufgrund der Stimmung war es sehr lehrreich und interessant.
Auch in der Altstadt pulsierte das Leben. Sie besteht aus vielen kleinen und engen Gassen in denen wir uns mehr als einmal verirrten. In den Straßen waren zwar keine Fahrzeuge erlaubt dafür waren um so mehr Kühe (welche oft einen Stau verursachten) aber auch Ziegen, Hunde und Affen anzutreffen.
Auch mussten wir feststellen das die Welt nicht klein genug ist um Tobias Knupfer nicht zu treffen. Wir drei konnten es überhaupt nicht glauben uns hier zu sehen. Es war eine ziemlicher Zufall oder Schicksal!? Wir freuten uns sehr und hatten eine schöne Zeit.
Wie immer waren wir viel unterwegs und schauten uns ein paar Tempel an, irrten durch die Altstadt und schlenderten entlang der Ghats. Einmal fuhren wir auf die andere Seite des Ganges und trafen dort auf einen Sadhu, welcher angeblich seit 12 Jahren ununterbrochen seien rechten Arm nach oben hält und ein Schweigegelübte abgelegt hat. Wir konnten uns den Sinn nicht ganz erklären aber man muss hier in Indien nicht immer alles verstehen.
Zweimal besuchten wir auch Konzerte mit traditioneller Musik wo auch einmal ein Tanz stattfand. Der Tänzer war ein 13 Jahre alter Junge, welcher ganz schön tuntig daherkam. Er war ziemlich geschminkt, trug Frauenschmuck und lächelte anzüglich in seinen nicht vorhandenen Bart. Anfangs konnten wir uns das Lachen kaum verkneifen doch am Ende waren wir ziemlich von seiner Darbietung und Ausstrahlung beeindruckt.
Heute fahren wir in das nahe Sarnath.

1 Kommentar:

Danièle+Roland hat gesagt…

Ich bin absolut beeindruckt!!! Das exotische Bilderbuchindien wie man es sich vorstellt.

Ich bin übrigens froh, dass Ihr aus Bihar weg seit. Bihar hat mir wirklich etwas Angst gemacht.

Roland
P.S: Gegen den Post kann ich wirklich nicht konkurieren.