Samstag, 13. Oktober 2007

Sen Monorom

05.10.07 - 13.10.07
Die Fahrt nach Sen Monorom war eine der aufregendsten Abenteuer auf unserer Reise, unsere Befürchtungen wurden bei weitem übertroffen. Doch der Reihe nach.
Am Morgen ging es mit einem Pickup nach Snuol. Ein Allradpickup welcher bis fast über das Dach mit Gepäck beladen (überladen) war sollte uns nach Sen Monorom bringen. Es gab keine Sitzplätze. Wir mussten zusammen mit 10 weiteren Fahrgästen oben auf dem Gepäck Platz nehmen. Nach der üblichen Wartezeit ging es los. Wir verließen schnell die geteerte Straße und befanden uns auf einer Lehmpiste, zum Teil mit riesigen wassergefüllten Schlaglöchern.
Nach dem Stopp zum Mittagessen begann das Abenteuer. Die Piste wurde immer schmaler und es ging durch dichten Regenwald. Nach und nach wurde der Weg auch steiler und bestand an vielen Stellen nur aus knietiefen Schlamm. Es schaukelte gewaltig, wie auf einem kleinem Boot bei Sturm. Schon nach wenigen Kilometern hieß es dann alle Mann absteigen, der Jeep war festgefahren. Wir stapften durch tiefsten Schlamm und warteten bis der Pickup wieder frei kam. Dieses Szenario wiederholte sich viele Male. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, es war stockfinster und ein Konzert von Regenwaldgeräuschen begann. Langsam bekamen wir ein flaues Gefühl, niemand konnte Englisch und wir wussten nicht ob wir es überhaupt noch bis Sen Monorom schaffen würden. Dann platze auch noch ein Reifen in einem Schlammloch. Unsere Stimmung sank auf den Nullpunkt. Wir waren von unten bis oben mit Schlamm verschmiert und totmüde.
Gegen 0:30 erreichten wir dann doch noch Sen Monorom. Der Strom war bereits abgestellt und der Ort glich einer Geisterstadt. Mit Händen und Füßen wurden wir dann durch die Dunkelheit zu einem Guesthouse geführt. Wir waren froh das dieses eindruckvolle Erlebnis ein Ende gefunden hatte.
Am nächsten Morgen erwachten wir in einem kleinen Städtchen umgeben von grünen Hügeln soweit das Auge reichte. Man konnte sehen das der Wald in der Vergangenheit komplett abgeholzt wurde. Heute wachsen auf den Hügeln nur Sekundärbäume und ganz viel Gras. Diese Landschaft erinnerte mich ein bisschen an Irland.
Die nächsten Tage erholten wir uns von der Fahrt und unternahmen Spaziergänge in die Umgebung. Ich hatte mir irgendwie den Magen verdorben und hing deshalb ein wenig in den Seilen.
An einem dieser Tage lernten wir Tanja kennen. Tanja ist eine deutsche welche schon seit 7 Jahren in Kambodscha lebt und dort mehrere Guesthäuser hatte. Seit einigen Monaten hatte sie ein kleines Restaurant mit Bar in Sen Monorom eröffnet. Wir kamen fast jeden Abend bei ihr vorbei um ein paar Bierchen zu trinken. Der eigentliche Grund für unsere Besuchen waren die zahlreiche Geschichten, welche sie über Kambodscha zu erzählen wusste. Sie erzählte zum Beispiel von Missionaren, NGOs, illegaler Abholtzung und Schießereien. Wir waren jeden Abend ziemlich fasziniert!
Am Ende unserer Zeit in Sen Monorom machten wir noch ein Elefantentrekking. Es ging zu einem Wasserfall. Wir waren erstaunt welch steile und schlammige Hügel ein Elefant erklimmen kann und das mit einer absoluten Gelassenheit und Trittsicherheit. Es war ein schönes Erlebnis mit einem auf einem Dickhäuter durch den Regenwald zu stapfen.
Am vorletzten Tag unternahmen wir eine Schlammfahrt zu einem großen Wasserfall. Die Fahrt war eine Herrausforderung. Die Piste hatte einige Tücken auf Lager. So versank unser Motorbike zum Teil zur Hälfte in Schlammlöchern, eine Hängebrücke musste überquert werden und der Lehmboden war wie Schmierseife. Aber wir hatten unseren Spaß!
Heute fahren wir zurück nach Phnom Penh. Wir sind gespannt wie die Fahrt sein wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gott sei Dank war ich bei der Busfahrt nicht dabei! Fand ja unsere Reifenpanne nach Dalat schon schlimm genug ;) und die war ja eigentlich nicht mal der Rede wert