Montag, 25. Februar 2008

Kathmandu

19.02.08 – 25.02.08
Am frühen Morgen fuhren wir erneut mit der Fahrradrikscha zu dem nahe Sonauli gelegenen Busbahnhof. Zusammen mit Wolfgang aus Regensburg ergatterten wir gleich einen Bus nach Kathmandu. Unsere Freude wehrte nicht lange. Wir mussten Stunden lang warten bis der Bus genügend Passagiere zusammen hatte. Gegen Nachmittag ging es dann endlich los. Nach fast 24 Std. des Warten und Fahrens erreichten wir am frühen Morgen endlich die Hauptstadt Nepals. Es war eine der absolut nervigsten und unbequemsten Fahrten auf der ganzen Reise.
Übernächtigt und gereizt mieten wir uns in Thamel ein. Thamel ist die Haupt Touristenecke Kathmandus. Hier gibt es unzählige Trekkingagenturen, Restaurants, Supermärkten und Geschäften. Die Hauptstadt an sich ist eine wuselige Stadt mit fast einer Millionen Einwohnern und einer permanenten Dunstglocke über der Stadt. Kathmandu gehört zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung in Asien. Auf der anderen Seite trifft sehr oft auf historische Gebäude und es gibt durch aus faszinierende Ecken zu erkunden.

Nach 2 Tagen waren die Gassen von Thamel einfach zu laut, zu überfüllt und zu unpersönlich, so das wir in einen ruhigeren Teil Kathmandus umzogen. Wir verwendeten viel Zeit durch die Straßen der einzelnen Viertel zu streifen und verrichten dabei noch einige Einkäufe für das bevorstehende Trekking.
Am 22. Landete landete Andrea dann gut in Kathmandu. Die Wiedersehens Freude war riesig; hatten uns wirklich sehr lange nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nach einem kurzen Zeitumstellungs-Schlaf für Andrea starteten wir unser Besichtigungsprogramm in Kathmandu. Bevor es aber los ging lernten wir Pradibna kennen, ein äußerst sympathischer und hilfsbereiter Nepalese. Zusammen mit ihm besuchten wir dann die größte Stupa der Welt in Bodnath. Dieses wirklich beeindruckende Bauwerk ist das religiöse Zentrum der in Nepal lebenden Tibeter. Es hat einfach Spaß gemacht die Gläubigen von einer Bank aus zu beobachten und die besondere Atmosphäre zu gnießen.Am späten Nachmittag unternahmen wir dann noch einen Abstecher nach Swayambhunath. Da wir aber die Entfernung unterschätzt hatten wurde es eine Besichtigung bei Dunkelheit, war aber trotzdem reizvoll.
Am letzten Tag erledigten wir noch einige Vorbereitungen für unser Trekking. Andrea und Anne besuchten noch Pashupatinath. Dies ist einer der wichtigsten Hindu-Tempel Nepals. Hier finden Leichenverbrennungen statt und bekiffte Sadhus ließen sich für ein paar Rupies gerne fotografieren.
Nach dem etwas geballten Sightseeing und dem Organisieren waren wir reif für ein Trekking. Wir entschieden uns für den Anapurna Circiut und das ohne Guide oder Porter. Die Vorfreude war enorm groß!!!

Montag, 18. Februar 2008

Lumbini

14.02.08 – 18.02.08
Am ersten Morgen in Lumbini stellten wir fest das der Streik das ganze Alltagsleben beeinflusste. Alle Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, es gab keine motorisierten Gefährte und andauernde Stromausfälle. Wir erfuhren im nach hinein das eine politische Gruppe hinter den Streiks steckte. Ihr Ziel ist das die Terrrai ein unabhängiger Staat wird. Für uns war die Situation schon etwas befremdlich. Wir fanden aber trotzdem ein Guesthouse was uns aufnahm und immer etwas zu Essen. Die wirklich Leid tragenden war die sehr arme Bevölkerung dieser Region.
Der Grund für unseren Besuch in Lumbini war der Geburtsort Buddhas. Gautana Siddhartha Buddha erblickte hier 563 BC das Licht der Welt. Lumbini gilt als einer der wichtigsten religiösen Orte der Welt. Durch den Streik war der Ort aber wie ausgestorben. Die eigentliche Anlage ist der Peace Park. Innerhalb dieser Anlage stehen zahlreich Tempel der buddhistischen Länder. Der wichtigste ist der Maya Devi Tempel wo sich der exakte Geburtsort Buddhas befindet, in diesem Fall symbolisiert durch eine Sandsteingravur. Wir fanden die weitläufige Anlage sehr entspannend und interessant, wobei manche Tempel in unseren Augen einfach zu protzig waren. So gibt es sogar eine richtig prunkvolle deutschen Anlage, wo ich mich fragte wieviel meine Heimatland den mit dem Buddhismus am Hut hat!?

Nach unseren zweitägigen Besichtigung des Peace Parks machten wir einen Abstecher in Hinterland. Wir wanderten entlang blühende Rapsfelder und durch kleine arme Dörfer. Diese Landschaft hatte wenig mit dem Bild von Nepal gemein welches ich immer Kopf hatte. Ich wollte endlich die Berge sehen!Da der Streik immer noch anhielt und wir nicht wussten ob die Lage evtl. eskalieren würde, entschieden wir uns nach Kathmandu zu fahren.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Der lange Weg nach Nepal

11.02.08 - 14.02.08
Nach einer 21 Stunden dauernden Zugfahrt erreichten wir Delhi. Die Fahrt war angenehm. Wir hatten gute Bücher, gute Plätze und der Zug war nicht überfüllt. Nach der Ankunft begaben wir uns Schnur stracks in die Touristen Straße und verließen diese anderthalb Tage nicht, da wir genug vom Sight Seeing hatten. Die Ecke ist wie die Khao San Road nur nicht ganz so Backpacker überlastet. Wir trafen unseren Kamel-Safari-Japaner wieder und feierten, mit ein paar Bierchen, gebührend den Abschluss unserer Indien-Reise . So hatten wir eine lustige Zeit in Delhi und waren fast traurig zu gehen.
Weiter ging es mit dem Nachtzug (16 Std) nach Gorakpur. Auch diese Fahrt wurde sehr kurzweilig da wir ein deutsches Pärchen wieder trafen, welches wir in Jaisalmer kennen gelernt hatten.Mit den beiden bewältigten wir die Einreise nach Nepal. Das heißt mit dem Jeep nach Sonauli und dann zu Fuß über die Grenze. Dort erwartete uns ein unangenehme Überraschung, die Nepalesen streikten. Es gab keinerlei motorisierten Fahrzeuge zu unserem Zielort Lumbini. Wir verabschiedeten uns vom deutschen Paarchen, Caro und Franko, welche nach Kathmandu weiter fuhren und suchten nach einem Verkehrsmittel. Nach kurzem hin und her fanden wir einen Fahrradrikschafahrer welcher uns im Stiel von Jan Ullrich,zum überteuerten Preis, innerhalb von 2 Std. die 26 Km nach Lumbini kutschierte. Wir unterstützten ihn tatkräftig mit dem Ruf: Quäle dich du Sau. Durchfroren aber glücklich erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit Lumbini

Montag, 11. Februar 2008

Jaisalmer

04.02.08 - 11.02.08
Mit dem guten alten Governmentbus fuhren wir in die westlichste Stadt Indiens in der Thar-Wüste. Unser erster Eindruck war eher negativ, da in Jaisalmer ein großer Touristenrummel stattfindet. Doch wir revidierten schnell unsere Meinung. Das Städtchen hat trotz allem viel Atmosphäre. Alle Häuser sind aus Sandstein, viele kleine Gassen und das Fort ist einfach einmalig. Außerdem hatten wir Glück mit dem Hotel. Wir trafen viele nette Touristen und das Personal unserer Unterkunft war nett und hilfsbereit.
Da wir schon mal hier waren unternahmen wir die obligatorische Camelsafari. Drei Tage und zwei Nächte verbrachten wir in der Wüste. Mit von der Partie waren ein Amerikaner, eine Schottin, ein Kanadier und ein Japaner. Nicht zu vergessen unsere Cameldriver; Jamil, Raja, der alte Mann und der Sänger, die nettesten und witzigsten Inder welche wir bisher kennen gelernt haben. Unser persönliches Highlight war das Schlafen unter dem Sternenhimmel und natürlich das Reiten auf dem Kamel. Kamele sind witzige und zum Teil störrische Geschöpfe, sie furzen, machen seltsame Geräusche und fressen die ganze Zeit. Ich hatte wenig Glück mit meine Kamel, das erste schmiss mich vom Sattel und das zweite zerrte mich durchs Gestrüpp. Davon abgesehen taten unsere Ärsche und Oberschenkel ganz schön weh. Wir litten aber gerne, dafür wurden wir mit karger Wüstenlandschaft, Ruhe und Einsamkeit belohnt. Nach der sehr schöne Zeit in der Thar-Wüste relaxten wir noch zwei Tage in Jaisalmer um uns auf die lange Zugfahrt nach New Dehli vorzubereiten.

Montag, 4. Februar 2008

Jodhpur

01.02.08 - 04.02.08
Zum dritten mal in Indien fuhren wir mit einer privaten Busgesellschaft. Es war zwar bequemer aber uns fehlte die Action und schneller war es auch nicht.
Jodhpur riesiges Fort ragt aus einem felsiegen Bergrücken herraus und dominiert die Stadt. Das Stadtbild ist gespickt mit blau gestrichenen Häusern und verschlungenen Basarstrassen mit verschiedenen Gerüchen, Farben und ein Gewimmel von Leuten und Fahrzeugen.
Wir ließen uns durch die Stadt treiben, zwängten uns durch Gassen und erkundeten die Märkte. Das Fort besichtigten wir nicht, wir hatten einfach zu viele ähnliche Bauten gesehen. Stattdessen unternahmen wir einen Spaziergang und umrundeten das Fort.
In Jodhpur wurde uns mal wieder bewusst wie traditionsbewusst die indische Kultur ist. Vorallem in Rajasthan hat sich an diesen Traditionen wenig geändert. Wir lernten einen jungen Mann kennen, welcher ganz alleine das Guesthouse leitet, kocht und putzt. Er kommt aus einem kleinen Dorf und hat in Jodhpur die Möglichkeit Englisch zu lernen und Geld zu verdienen. Eines Abend erzählte er uns das seine Mutter ihn angerufen habe und das die Familie eine Frau für ihn gefunden hat. Für ihn heißt das; er muss zurück in sein Dorf und der Familie bei der Landwirtschaft helfen und seine Frau wird er erst am Tag der Hochzeit zu Gesicht bekommen.
Auch unterhielten wir mit verschiedenen indischen Männern und stellten zum wiederholten mal fest das es Frauen in der indischen Gesellschaft wirklich nicht leicht haben. Die Frauen haben nicht viele Optionen ihr Leben zu gestalten. Heirat und Hausfrau ist das was die Gesellschaft von ihr erwartet. Wir hatten dafür nicht viel Verständnis und die meisten Inder wollten sich auf keine Diskusion einlassen.
Heute geht es nach Jaisalmer.

Freitag, 1. Februar 2008

Udaipur, Ranakpur

27.01.08 - 01.02.08
Nach einer kurzweiligen Fahrt mit dem Jeep erreichten wir am Mittag Udaipur. Die Stadt ist sehr schön an einem künstlichem See gelegen, umgeben von staubigen ockerfarbenen Hügeln. Udaipur ist vollgepackt mit Tempeln und Palästen und gilt als die romantischste Stadt Rajasthans. Ein Teil der Stadt diente als Filmkulisse für den James Bond Film Octopussy. Dieser Film wird voller Stolz jeden Abend gezeigt.
Unsere Unterkunft war im Herzen des Touristenviertel. Überall gab es Restaurants Cybercafes und Geschäfte. Diese Ecke versprühte wenig Charm. Wir flüchteten mehrmals auf die Dachterassen um dem Trubel zu entkommen und genossen die Ruhe und Aussicht.
Auf der Fahrt von Mount Abu nach Udaipur lernten wir zwei nette und lustige Belgierinnen kennen, Lut und Danielle. Lut hatte gerade eine 4 monatiege Reise mit dem Jeep durch Afrika hinter sich und dieses Abenteuer in einem gutem Blog festgehalten. Wir trafen uns an zwei Abenden mit den beiden und hatten ziemlich viel Spaß.
Nachdem wir Udaipur zu Fuß und mit Fahrrad erkundet hatten, entschlossen wir uns eine Motorradtour von 2 Tagen zu machen. Im winterlichem Outfit fuhren wir am Morgen Richtung
Ranakpur. Schon allein wegen der Landschaft und den interessanten Dörfern und Menschen lohnte sich der Ausflug. Gegen Abend und nach ein paar Umwegen erreichten wir den mitten im Wald gelegenen Jain-Tempel. Der Ranakpur-Tempel gehört zusammen mit dem Dilwara-Tempel zu den schönsten Jain-Tempeln Indiens. Es ist eine fantastische Anlage und wir hatten das Glück einer Zeremonie beiwohnen zu können, ein besonderes Erlebnis.
Wir übernachteten in einem sehr einfachen Zimmer in der Tempelanlage. Es gab zwei weitere Touristinnen welche die gleiche Idee hatten hier zu übernachten, Lut und Danielle. Die Überraschung und und Freude war groß die beiden wieder zu treffen und das vielleicht nicht zum letzten mal!? Es herrschte eine besondere Stimmung in der Pilgerherberge und wir genossen die Ruhe.
Am frühen Morgen, nach einem typischen Jain-Frühstück, fuhren wir weiter nach
Kumbalgarh. Dieses einsame Fort wurde im 15. Jh. erbaut und galt als uneinnehmbar. Mittags erreichten wir die wirklich beeindruckende Bergfestung auf 1100 m Höhe. Gegen Abend waren wir wieder am Ausgangspunkt Udaipur angekommen. Wir waren sehr zufrieden mit der Tour, es stimmte einfach alles; die Fahrt, die Leute und die Sehenswürdigkeiten.
Nun geht es weiter, touristischen Massen folgend, nach Jodpur.