Dienstag, 18. März 2008

Changu Narayan

14.03.08 - 18.03.08
Am frühen Morgen begaben wir uns auf die wenig reizvolle Fahrt von Pokhara nach Kathmandu. Kurz vor der Hauptstadt gerieten wir dann noch zum Überfluss in einen ziemlich heftigen Stau. Nach Stunden des Wartens und einer weiteren Taxifahrt erreichten wir dann nach Einbruch der Dunkelheit Changu Narayan und quartierten uns im Changu Guesthouse ein. Der dort auf einer Hügelspitze stehende Vishnu Tempel gehört zu den wichtigsten und ältesten Hindu Tempel Nepals. Der Hauptreiz Changus war aber die entspannte Lage und die super netten Guesthousebesitzer, man hatte Gefühl zusammen mit der Familie zu leben.
Die erste Zeit ließen wir es ruhig angehen. Wir besichtigten den Tempel und tankten Ruhe und Sonne. In dieser Zeit suchten wir auch zusammen mit Pradibna drei Kinder aus armen Familien aus, welche für die gute Bildung in einer Privatschule die Gebühren nicht aufbringen können. Wir wurden fündig und zahlten die Gebühren für das nächste Schuljahr, kauften
Schuluniformen und Schultaschen. Eine interessante Erfahrung war überdies der Besuch der Schulstätte von zwei unserer gesponserten Kinder. Natürlich sind wir gespannt wie sich unsere Patenschaften in den nächsten Jahren entwickeln werden. Wir hoffen natürlich nur das Beste. Gegen Ende unseres Aufenthalt in Changu machten wir noch einen Spaziergang nach Bhaktapur. Diese Kreisstadt gehört zu den best erhaltenen mittelalterlichen Orten Nepals. Es war eine Freude durch die verkehrsfreie Altstadt zu schlendern und sich die beeindruckenden Tempel und Paläste anzuschauen. Zum Teil hatte man das Gefühl sich auf eine Zeitreise zu begeben, da ganze Straßenzüge aus historischen Gebäuden bestehen. Am 18. Musste Andrea dann wieder nach Deutschland. Wir hatten zusammen eine super schöne Zeit verbracht, welche leider viel zu schnell vorbei ging. Äußerst schweren Herzens verabschiedeten wir uns von einander und wünschten Andrea eine gute Heimreise.
Anne und ich begaben uns dann wieder nach Kathmandu.

Freitag, 14. März 2008

Pokhara

12.03.08 - 14.03.08
In Pokhara verbrachten wir zwei entspannte Tage und erholten uns von dem Anapurna Trekking. Wir radelten etwas umher und wanderten zur Peace Pagod. Leider war das Wetter ziemlich diesig und von den Bergen war nichts zu sehen. So wirkte Pokhara auf uns nicht besonders reizvoll. Zum Relaxen und lecker Essen ist es aber gerade zu ideal. Natürlich genehmigten wir uns bei dieser Gelegenheit all die Speisen auf die wir fast drei Wochen verzichten mussten/durften ;-)

Mittwoch, 12. März 2008

Round Anapurna

25.02.08 – 12.03.08

Am Morgen des 25. fuhren wir von Kathmandu nach Dumre und dann weiter nach Besisahar. Da wir relativ früh dran waren schulterten wir sogleich unsere Rucksäcke und wanderten in das 7 km weiter gelegene Khudi. Die Freude war bei uns allen sehr groß. Endlich startet das von uns so lange ersehnte Trekking. In Khudi fanden wir die erste einfache Unterkunft und verspeisten die erste Portion Dhal Bat. So wussten wir was uns in den nächsten Tagen in Sachen und Unterkünften und Essen erwarten würde. Aber das war nur nebensächlich. Wir waren von Beginn an angetan von der atemberaubenden Landschaft des Anapurnagebiets. Wir mussten oft vor lauter Staunen stehen bleiben und zückten die Kamera in hoher Frequenz.
Die ersten Tage ging es ständig bergauf, entlang eines sich immer mehr verengenden Flusstals. Wir mussten ein paar knifflige Stellen meistern und einige Steigungen bezwingen. Aufgrund der Höhe legten wir in Bhraga auf 3350 einen Akklimatisierungstag ein. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Wanderung zu den nahe gelegenen Ice Lakes. Dabei sahen wir zum ersten mal Jacks und wir machten unsere Erfahrungen mit der Höhe. Wir stellten fest das man diese nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen, und so schafften wir es nicht ganz bis zu den Ice Lakes. Die Aussicht von da oben war aber mehr als eine Entschädigung.
Nach der eintägigen Pause arbeiten wir uns die nächsten Tage weiter nach oben. Wir kamen den richtig hohen Bergen immer näher, es wurde kälter, die Luft knapper und die Gegend war nur spärlichst besiedelt.
Dann war es endlich soweit…. Der Passtag war gekommen! Um 6:00 liefen wir los und quälten uns langsam zum Thorung La hinauf. Nach 10 Schritten war man schon außer Atem und der Pass wollte und wollte nicht kommen..... Um 11:45 war das Leiden endlich vorbei, wir hatten es geschafft und waren auf 5416 m Höhe. Wir waren aber zu fertig um uns groß zu freuen, deshalb gingen wir gleich auf der anderen Seite wieder bergab und freuten uns das wir mehr Luft zum atmen hatten.
Kurz vor unserem Ziel jagte uns Andrea einen großen Schrecken ein, als sie sich den Fuß verdrehte. So hatte sie dann die Ehre hoch zu Ross Muktinath zu erreichen. Die Verletzung war zum Glück nicht all zu schlimm. Am nächsten Tag machten wir erst mal langsam und besuchten den Tempel von Muktinath, ein wichtiger Pilgerort für Hindus und Buddhisten. Am Nachmittag konnten wir dann doch unsere Wanderung fortsetzen. Wieder mal waren wir begeistert von der völlig anderen Landschaft um Muktinath, man hatte das Gefühl als befände man sich in den Anden. Die nächsten Tage ging es dann weiter durch die Kali Gandaki, dem tiefsten Tal der Welt.Zum Abschluss unseres Trekkings quälten wir uns noch zum Poon Hill hinauf. Auf den Weg nach oben ging es durch einen Zauberwald von Blühenden Rhododendron-Bäumen. Zum Sonnenaufgang bewunderten wir zusammen mit 100 anderen Touristen zum letzten mal die Anapurna-Range. Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Pokhara.
Vor allem dieses mal war es schwer unser Erlebtes in Worte und Bilder zu fassen. Für uns war das Anapurna-Trekking ein unvergessliches Abenteuer und um so unvergesslicher da wir es zusammen mit Andrea erleben konnten!

Montag, 25. Februar 2008

Kathmandu

19.02.08 – 25.02.08
Am frühen Morgen fuhren wir erneut mit der Fahrradrikscha zu dem nahe Sonauli gelegenen Busbahnhof. Zusammen mit Wolfgang aus Regensburg ergatterten wir gleich einen Bus nach Kathmandu. Unsere Freude wehrte nicht lange. Wir mussten Stunden lang warten bis der Bus genügend Passagiere zusammen hatte. Gegen Nachmittag ging es dann endlich los. Nach fast 24 Std. des Warten und Fahrens erreichten wir am frühen Morgen endlich die Hauptstadt Nepals. Es war eine der absolut nervigsten und unbequemsten Fahrten auf der ganzen Reise.
Übernächtigt und gereizt mieten wir uns in Thamel ein. Thamel ist die Haupt Touristenecke Kathmandus. Hier gibt es unzählige Trekkingagenturen, Restaurants, Supermärkten und Geschäften. Die Hauptstadt an sich ist eine wuselige Stadt mit fast einer Millionen Einwohnern und einer permanenten Dunstglocke über der Stadt. Kathmandu gehört zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung in Asien. Auf der anderen Seite trifft sehr oft auf historische Gebäude und es gibt durch aus faszinierende Ecken zu erkunden.

Nach 2 Tagen waren die Gassen von Thamel einfach zu laut, zu überfüllt und zu unpersönlich, so das wir in einen ruhigeren Teil Kathmandus umzogen. Wir verwendeten viel Zeit durch die Straßen der einzelnen Viertel zu streifen und verrichten dabei noch einige Einkäufe für das bevorstehende Trekking.
Am 22. Landete landete Andrea dann gut in Kathmandu. Die Wiedersehens Freude war riesig; hatten uns wirklich sehr lange nicht gesehen und es gab viel zu erzählen. Nach einem kurzen Zeitumstellungs-Schlaf für Andrea starteten wir unser Besichtigungsprogramm in Kathmandu. Bevor es aber los ging lernten wir Pradibna kennen, ein äußerst sympathischer und hilfsbereiter Nepalese. Zusammen mit ihm besuchten wir dann die größte Stupa der Welt in Bodnath. Dieses wirklich beeindruckende Bauwerk ist das religiöse Zentrum der in Nepal lebenden Tibeter. Es hat einfach Spaß gemacht die Gläubigen von einer Bank aus zu beobachten und die besondere Atmosphäre zu gnießen.Am späten Nachmittag unternahmen wir dann noch einen Abstecher nach Swayambhunath. Da wir aber die Entfernung unterschätzt hatten wurde es eine Besichtigung bei Dunkelheit, war aber trotzdem reizvoll.
Am letzten Tag erledigten wir noch einige Vorbereitungen für unser Trekking. Andrea und Anne besuchten noch Pashupatinath. Dies ist einer der wichtigsten Hindu-Tempel Nepals. Hier finden Leichenverbrennungen statt und bekiffte Sadhus ließen sich für ein paar Rupies gerne fotografieren.
Nach dem etwas geballten Sightseeing und dem Organisieren waren wir reif für ein Trekking. Wir entschieden uns für den Anapurna Circiut und das ohne Guide oder Porter. Die Vorfreude war enorm groß!!!

Montag, 18. Februar 2008

Lumbini

14.02.08 – 18.02.08
Am ersten Morgen in Lumbini stellten wir fest das der Streik das ganze Alltagsleben beeinflusste. Alle Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, es gab keine motorisierten Gefährte und andauernde Stromausfälle. Wir erfuhren im nach hinein das eine politische Gruppe hinter den Streiks steckte. Ihr Ziel ist das die Terrrai ein unabhängiger Staat wird. Für uns war die Situation schon etwas befremdlich. Wir fanden aber trotzdem ein Guesthouse was uns aufnahm und immer etwas zu Essen. Die wirklich Leid tragenden war die sehr arme Bevölkerung dieser Region.
Der Grund für unseren Besuch in Lumbini war der Geburtsort Buddhas. Gautana Siddhartha Buddha erblickte hier 563 BC das Licht der Welt. Lumbini gilt als einer der wichtigsten religiösen Orte der Welt. Durch den Streik war der Ort aber wie ausgestorben. Die eigentliche Anlage ist der Peace Park. Innerhalb dieser Anlage stehen zahlreich Tempel der buddhistischen Länder. Der wichtigste ist der Maya Devi Tempel wo sich der exakte Geburtsort Buddhas befindet, in diesem Fall symbolisiert durch eine Sandsteingravur. Wir fanden die weitläufige Anlage sehr entspannend und interessant, wobei manche Tempel in unseren Augen einfach zu protzig waren. So gibt es sogar eine richtig prunkvolle deutschen Anlage, wo ich mich fragte wieviel meine Heimatland den mit dem Buddhismus am Hut hat!?

Nach unseren zweitägigen Besichtigung des Peace Parks machten wir einen Abstecher in Hinterland. Wir wanderten entlang blühende Rapsfelder und durch kleine arme Dörfer. Diese Landschaft hatte wenig mit dem Bild von Nepal gemein welches ich immer Kopf hatte. Ich wollte endlich die Berge sehen!Da der Streik immer noch anhielt und wir nicht wussten ob die Lage evtl. eskalieren würde, entschieden wir uns nach Kathmandu zu fahren.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Der lange Weg nach Nepal

11.02.08 - 14.02.08
Nach einer 21 Stunden dauernden Zugfahrt erreichten wir Delhi. Die Fahrt war angenehm. Wir hatten gute Bücher, gute Plätze und der Zug war nicht überfüllt. Nach der Ankunft begaben wir uns Schnur stracks in die Touristen Straße und verließen diese anderthalb Tage nicht, da wir genug vom Sight Seeing hatten. Die Ecke ist wie die Khao San Road nur nicht ganz so Backpacker überlastet. Wir trafen unseren Kamel-Safari-Japaner wieder und feierten, mit ein paar Bierchen, gebührend den Abschluss unserer Indien-Reise . So hatten wir eine lustige Zeit in Delhi und waren fast traurig zu gehen.
Weiter ging es mit dem Nachtzug (16 Std) nach Gorakpur. Auch diese Fahrt wurde sehr kurzweilig da wir ein deutsches Pärchen wieder trafen, welches wir in Jaisalmer kennen gelernt hatten.Mit den beiden bewältigten wir die Einreise nach Nepal. Das heißt mit dem Jeep nach Sonauli und dann zu Fuß über die Grenze. Dort erwartete uns ein unangenehme Überraschung, die Nepalesen streikten. Es gab keinerlei motorisierten Fahrzeuge zu unserem Zielort Lumbini. Wir verabschiedeten uns vom deutschen Paarchen, Caro und Franko, welche nach Kathmandu weiter fuhren und suchten nach einem Verkehrsmittel. Nach kurzem hin und her fanden wir einen Fahrradrikschafahrer welcher uns im Stiel von Jan Ullrich,zum überteuerten Preis, innerhalb von 2 Std. die 26 Km nach Lumbini kutschierte. Wir unterstützten ihn tatkräftig mit dem Ruf: Quäle dich du Sau. Durchfroren aber glücklich erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit Lumbini

Montag, 11. Februar 2008

Jaisalmer

04.02.08 - 11.02.08
Mit dem guten alten Governmentbus fuhren wir in die westlichste Stadt Indiens in der Thar-Wüste. Unser erster Eindruck war eher negativ, da in Jaisalmer ein großer Touristenrummel stattfindet. Doch wir revidierten schnell unsere Meinung. Das Städtchen hat trotz allem viel Atmosphäre. Alle Häuser sind aus Sandstein, viele kleine Gassen und das Fort ist einfach einmalig. Außerdem hatten wir Glück mit dem Hotel. Wir trafen viele nette Touristen und das Personal unserer Unterkunft war nett und hilfsbereit.
Da wir schon mal hier waren unternahmen wir die obligatorische Camelsafari. Drei Tage und zwei Nächte verbrachten wir in der Wüste. Mit von der Partie waren ein Amerikaner, eine Schottin, ein Kanadier und ein Japaner. Nicht zu vergessen unsere Cameldriver; Jamil, Raja, der alte Mann und der Sänger, die nettesten und witzigsten Inder welche wir bisher kennen gelernt haben. Unser persönliches Highlight war das Schlafen unter dem Sternenhimmel und natürlich das Reiten auf dem Kamel. Kamele sind witzige und zum Teil störrische Geschöpfe, sie furzen, machen seltsame Geräusche und fressen die ganze Zeit. Ich hatte wenig Glück mit meine Kamel, das erste schmiss mich vom Sattel und das zweite zerrte mich durchs Gestrüpp. Davon abgesehen taten unsere Ärsche und Oberschenkel ganz schön weh. Wir litten aber gerne, dafür wurden wir mit karger Wüstenlandschaft, Ruhe und Einsamkeit belohnt. Nach der sehr schöne Zeit in der Thar-Wüste relaxten wir noch zwei Tage in Jaisalmer um uns auf die lange Zugfahrt nach New Dehli vorzubereiten.